(Interscope / Universal)
Ich hätte nie gedacht, dass es noch besser, noch schöner werden könnte.
DREDG aus
Los Gatos, San Francisco, überraschten mich 2002 mit ihrem Werk
„El Cielo“ so, dass ich monatelang nichts anderes hören konnte und mir sofort den Vorgänger
„Leitmotif“ aus dem Jahre 1998 zulegte. Solch eine Einzigartigkeit, Kreativität und Leichtigkeit zu Musizieren hatte ich vorher noch nie vernommen. Und jetzt?!
Eine wohlige Gänsehaut überzieht meinen ganzen Körper. Das neue Album übertrifft alle Erwartungen um Längen und ist doch anders als ich annahm. Nicht mehr seltsam und mysteriös. Zwar noch experimentell, aber songdienlicher, reduzierter als
„El Cielo“ zündet jeder Song auf diesem Werk ein Freudenfeuer im Gehörgang. Mein Herz blutet.
Wenn man bedenkt, wie jung diese Band ist (meinen Infos zufolge haben die Jungs die Mitte Zwanzig noch nicht lange geknackt!) ist es wirklich selten, in einer vierköpfigen Combo gleich vier Genies (Drummer
Dino Campanella spielt auf der Bühne schon mal Schlagzeug und Klavier gleichzeitig!) zu begegnen.
Die Schönheit, die jeder einzelne Song von
„Catch Without Arms“ entfaltet und verströmt, ist so erdrückend und befreiend zugleich, dass man sofort losweinen könnte. Oder sterben, aber dann könnte ich diese CD nicht mehr hören, die bereits Dutzende Male in der Endlosschleife läuft, aber nicht einen Deut langweilig wird.

Kategorisieren kann man
DREDG nicht, sie entziehen sich jedem Genre. Als Eckpfeiler kann man nur folgende Begriffe aus dem Hut zaubern. Bereits genannte Schönheit und Experimente und wohl dosierte Härte und Melodien, die der Himmel schickt. Diese Band spielt in einer anderen Liga und wenn ich verdientermaßen die Höchstnote aus dem Hut zaubere, bedeutet das in diesem Fall, das alle anderen Bands auf ewig zehn Punkte weiter runter gestuft werden müssten!
Hier können weder
Tool, Muse, noch
Coldplay noch sonst wer mithalten. Und vergesst die furchtbar schlechten und endlos gehypten
Queens Of The Stone Age.
DREDG werden zwar ab dem 27.06. (Album-VÖ) auch gehypt, aber zu Recht! Wenn man dann noch weiß, das die Jungs ihr gesamtes Artwork selbst erschaffen und nebenbei ohnehin viel künstlerisch unterwegs sind, kann man sein Haupt nur in Schande betten.
Öffnet eure Ohren, hier kommen die Retter des modernen Rock! Überirdisch und genial! Ein Jahrhundertalbum, welches auf meiner Beerdigung laufen soll!
Album-VÖ: 27.06.2005