(Solid State / Virgin) Waren es „früher“ Presse-CD’s mit Watermark, sind es nun Online-Streams via Zugangs-Login, die Rezensenten die Arbeit mehr als schwer machen und schwarze Schafe sofort entlarven sollen. Dieser Zugang steht mir wenige Stunden vor Redaktionsschluss (für das Metal Heart-Magazin) zur Verfügung, was die Sache nicht gerade einfacher macht! Das das Album bereits in seiner Gesamtheit durchs Netz schwirrt, ist dabei unerheblich. Da nicht jeder PC über einen Anschluss an die Stereoanlage verfügt, muss man somit auch mit einem bescheidenen Klang fertig werden. UNDEROATH werden 2006 der GROSSE heiße Shit werden, dafür sprechen in erster Linie der Deal mit Virgin USA, sowie die Headliner-Position bei der 2006er Vans Warped Tour. Die dickste Band beim Solid State-Label (450.000 verkaufte Einheiten vom Vorgänger „They’re Only Chasing Safety“ alleine in USA!) soll mit „Define The Great Line“ dazu beitragen, den Begriff Musik in diesem Jahr neu zu definieren. Trotz Major-Label heißt ein Teil der Rechnung dabei aber nicht „Eingängigkeit“, sondern „Sperrigkeit“. Das Sextett, welches sich mit Songs wie ‚Reinventing Your Exit’ an die Spitze der ScEaMO-Bands gesetzt hat, klingt auf ihrem neuen Werk eher nach Labelmates wie Norma Jean in der Light-Version, oder As Cities Burn, als nach Combos, die parallel zum Major-Label-Einstand auswimpen. Es geht auch anders herum, wenn man zwischen den Extremen pendelt. Das macht der Opener 'In Regards To Myself' sofort klar. Der aggressive Sänger bölkt auf weiten Strecken mehr und die Instrumental-Fraktion breakt ihr ganzes technisches Können vom Stapel, dass man sich nach einigen Besetzungswechseln zum harten Kern aneignete. Der cleane Gesang des Schlagwerkers ist einschmeichelnd und catchy wie wir es mögen (die Hymnenstücke sind zu erahnen, aber sie fallen härter aus!), das Album benötigt aber einige Durchläufe, um gut ins Ohr und ins Langzeitgedächtnis zu gelangen. Und das spricht doch förmlich für ein Werk, welches die Zeit überdauern und die Band überlebensgroß machen wird! Album-VÖ: 15.06.2006