(Fierce Panda / Cargo) Vor kurzem habe ich euch ja schon in einer Newsmeldung von dieser Band berichtet! Mega-spontan wurden THE BLACKOUT aus Wales als Support der Lostprophets (klar, sind ja Nachbarn!) verpflichtet und mit reichlich Vorschusslorbeeren bedacht (im Kerrang die Nummer 2 bei der Ehrung zur „Best Unsigned Band“). Am Tag des Konzertes hatte ich dann coolerweise und rechtzeitig die EP im Briefkasten, um vorbereitet zu sein und mitsingen zu können, haha! Bereits der erste Song ‚I'm A Riot? You're A Fucking Riot!’ packte mich gleich mit seiner unbändigen Screamo-Wut und The Blood Brothers-light-Manier. Das sich hier zwei Sänger duellieren, sollte ich erst am Abend live-haftig erfahren. THE BLACKOUT gingen als zweiter Support auf die Bühne, nachdem die zahmen The New 1920’s (oder so ähnlich) die Meute etwas vorbereiteten. Danach wurde es hochenergetisch. THE BLACKOUT waren gekommen, um Berlins Columbiaclub ein zweites A-Loch zu treten. Und das machten sie auch. Die typische und alberne Szene-Frisi des blonden Shouters, die etwas zum Lachen animierte, wurde durch seine akrobatischen Spacko-Einlagen wieder wettgemacht. Überhaupt war auf der Bühne einiges los, dafür dass das Sextett nur wenig Platz zur Verfügung hatte, wurde gesprungen und alles gegeben. Das Publikum wurde dadurch sicherlich mehr als überzeugt und war (für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich) sofort auf der Seite der Band und nahm die dargebotenen Stücke (samt eingebauten gejammten Gwen Stefani- und Madonna-Parts) mehr als euphorisch auf. THE BLACKOUT erfinden das Rad zwar nicht neu (beide Sänger teilen sich die geschrieenen und gesungenen Parts), sind aber in gewissen Details einfallsreicher und frischer am Werk als viele ihrer Reißbrett-Kollegen. Und rocken tun sie wie ein Sack Flöhe! Die junge Rasselbande brachte die sechs Songs der Debüt-EP (die übrigens nun über das Label Fierce Panda erscheint) live so perfekt und abwechslungsreich rüber, wie auf Konserve. Neben aller Power und Wahnsinn sind THE BLACKOUT so variabel und einfallsreich, dass man mit dem supereingängigen ‚It's High Tide Baby’ gleich einen formidablen Hit im Gepäck hat. Und das auch ohne den charismatischen Gastgesang von Ian „Lostprophets“ Watkins. Wenn das erste Album die hohe Güteklasse der EP halten kann, steht uns hier die nächste Superkapelle ins Haus. Verdammt, in Wales muss es doch anderes Wasser geben, als hierzulande oder in Übersee. Ist da noch niemand auf die Idee gekommen, das in Flaschen abzufüllen und zu exportieren?! Einige Combos könnten so einen Genialitäts-Drink sicherlich vertragen! Fans von Bands wie A Static Lullaby, Emanuel, The Used und Co. müssen hier zugreifen! Album-VÖ: 23.10.2006