(Prosthetic / Epic)
Die lange Durststrecke ist vorbei (Wie sehr ich diese Band vergöttere, kann man übrigens im Archiv nachlesen!)!
„Ashes Of The Wake“, der letzte Longplayer, liegt zwei Jahre zurück und endlich ballert meine neue Lieblingsbrachial-Combo (Unglaublich, aber
Crowbar sind vom Thron gestoßen worden!) ihre neuen, todbringenden Lenkraketen in die Umlaufbahn. Und die fliegen erstens mit wahnsinniger Geschwindigkeit und treffen zweitens milimetergenau. Und nach dem Einschlag wächst an der Aufschlagstelle nie wieder was!
Den Schubladen-Fehler, den viele begehen, quittieren
LAMB OF GOD, bzw. ihr Sänger, mit einem tiefen Knurren. Hier gibt’s keinen MetalCore, sondern hochtechnischen New Thrash Metal, der an die alten
Bay Area-Helden erinnert, aber allerdings mit mehr Dampf und aus neueren, glänzenderen Waffen abgefeuert wird. Alte Helden? Wer die Musik heuer hört, wird sofort an die von
Phil Anselmo angeführte
Texaner-Horde erinnert. Jawohl! Wenn eine Band das Erbe von
Pantera antreten kann, dann diese hier! Und das wird besonders bei der ersten Single
‚Redneck’ klar, die so Southern-rockig/metallisch geraten ist, wie noch kein einziger Ton der fünf Brutalo-Metaller aus
Richmond, Virginia. Aber auch sonst wird der Einfluss 2006 deutlicher denn je, besonders Ausnahmedrummer
Chris Adler klingt sehr nach dem Quartett, welches 1992 die harte Musik revolutionierte. Stopft jedes Loch mit beeindruckenden Fills und zeigt auf den Becken allen Metal-Drummer, was ne Harke ist. Das kann man nur, wenn man viel übt und siehe da…
LAMB OF GOD verschanzen sich fünf Mal die Woche im Proberaum. Und wenn Kehlkopf-Killer
Randy Blythe sich auf dem Weg nach Hause macht, hängen die vier Langhaarigen noch mal gut drei Stunden dran!
Ja, diese Band ist hungrig, wäre aber am Aufnahmeprozess und der Alkoholsucht ihres Sängers beinahe zerbrochen. Dafür ist
„Sacrament“ aber das superbrutale Monster geworden, welches alles andere in den Boden knüppelt. Die Band, die gegen
LAMB OF GOD in den Ring muss, wird in der ersten Runde nach wenigen Sekunden ausgeknockt! Die Bands der
„Unholy Alliance“-Tour tun mir schon mehr als leid. Auch
Slayer haben keine Chance gegen das „Götterlamm“! Sakrileg? Mitnichten, hört euch nur mal den Opener an! Horror-Film-Musik par Excellence! Wer sich mit diesen Tunes und seinem
iPod nachts auf den Friedhof begibt, der ist der mutigste Motherfucker, den ich mir vorstellen kann!

Überhaupt Opener… Die Einladung
‚Walk With Me In Hell’ kann man getrost annehmen. Dieser Höllen-Spaziergang wird in etwa so entspannt wie ein sonntäglicher Ausflug im Park, denn das ultimativ Böse ist ja nur zwei Schulterbreit entfernt.
Randy Blythe, der Höllenköter, vor dem sich andere Dämonen vor Angst ins Fegefeuer stürzen, oder devot einbuddeln. Dieser Mann klingt so fies und dämonisch, dass alle Death Metal-Growler dagegen sekundenschnell vergessen sind. Und er hat Hass auf gut 99% der Menschheit, die er laut „Dankesliste“ in der CD gerne ausradieren würde. Soviel Hass, das es für die eigene schlechte Laune und Antipathie reicht, die man manchmal auf die Welt und einzelne Erdenbürger hat. Nach wenigen Minuten
LAMB OF GOD ist man total gereinigt von schlechten Gedanken und unparteiisch wieder bereit für neue Herausforderungen. Eine totale Katharsis. Musik kann heilen!
Noch mal zu
Blythe:
Machine, der Produzent holte noch mehr Hass im Gegensatz zu den Vorgänger-Alben heraus, indem er in die Knöpfchendreher-Trickkiste griff und beim Aufnehmen der Gesangsspuren Stühle und allerhand andere, nicht angebundene Sachen nach
Randy warf, oder ihn diverse Male ums Haus jagte, um den Shouter schön angepisst und atemlos zu bekommen. Das Ende vom Lied…
Blythe ging an seine physischen Grenzen und musste sich diverse Male übergeben. Wer böse sein will, muss leiden, haha!
Diese Stimme, diese technischen Finessen, diese Breakdowns, Moshparts, Uptempo-Passagen und planierenden Midtempo-Versohlungen sind 100% auf die Fresse, hier ist keine Steigerung mehr möglich. Mann, ich kann zurzeit nichts anderes HARTES hören, diese Band hat mich vollständig in ihren Bann gezogen. Scheinbar auch das amerikanische
Revolver-Magazin, denn wieder sind
LAMB OF GOD auf dem Cover. Ob sich das verkauft? Da gehört eigentlich ein Schutzumschlag drumherum, denn
Blythe blickt den potentiellen Käufer so finster an, dass dieser sicherlich einen braunen Bolzen in der Hose haben dürfte!
Und jetzt sollte jeder Metalhead, der es innovativ und hart braucht, auf die
Myspace-Seite der Jungs surfen und den neuen Shit anchecken, falls er der Combo nicht bereits durch meine Zeilen verfallen ist, hihi! Hoffentlich bleiben uns die Jungs noch diverse Alben erhalten. Ich wüsste nicht, wie ich sonst die Querelen des Alltags meistern soll. Okay, das war übertrieben! Aber die Meute macht es mir so viel einfacher!
Album-VÖ: 02.10.2006 rezi vom 20.10.