(Sony BMG) Mit dem Albumtitel „We Started Nothing“ haben THE TING TINGS sehr, sehr tief gestapelt. Denn das Duo Jules de Martino und Katie White hat ganz schön was losgehauen. Die Singleauskopplung ‚That’s Not My Name’ stieg in England auf Platz 1 in die Charts ein, verdrängte damit Madonna – und die BBC erklärte das Ganze gleich mal zum „Sound of 2008“. Gerechtfertigt? Wir finden: Ja! Ein allerfeinster Indie-Funk-Song, der mit seinem Chorus nicht nur Great Britain infizieren wird! Mit verschwindend geringem Instrumentaleinsatz gelingen den TING TINGS erstklassige Sounds, die ins Ohr gehen und da auch erstmal bleiben. Dabei sah es im letzten Jahr noch gar nicht so gut aus im heimischen Salford. Die Vorgängerband von Jules und Katie mit dem etwas missglückten Namen Dear Eskimo ging in der Plattenfirmen-Hölle unter. Im Studio von The Mill, dem Künstler-Think Tank in einer alten stillgelegten Mühle, wo sich auch Johnny Marr (The Smiths, Modest Mouse) einmietete, gingen die beiden dann zu den zwei Grundelementen zurück: Schlagzeug und Gitarre. Aus einem D-Akkord wurde ein Loop und daraus ‚Great DJ’ – ein Song, der als nicht aufgeführte Single schon zwei Monate im Voraus auf Radio One rotierte. Für den weiteren Bekanntheitsgrad des Duos sorgte auch die iPod-Werbung, denn Apple sicherte sich mit ‚Shut Up And Let Me Go’ einen weiteren Song vom Album zu Reklamezwecken. „We Started Nothing“ ist herrlich tanzbar mit den Synthie-Elektro-Einflüssen und dabei nie vorhersehbar. Mal wird mehr auf den Basslauf gesetzt, mal mehr auf Gesang und Gitarre. Neben den nach vorne gehenden, groß vermarkteten Songs stehen langsamere, jazzigere Lieder wie ‚Traffic Light’. Kurzum: THE TING TINGS sind mit das Beste, was Großbritannien momentan zu bieten hat. Massenkompatibel – aber saugut.