(Musica de la Santa / Vertigo / Universal) „And when you release something in January or February, you got to get the right mood!” Der MTV-Trailer von All-eyes-on-MANDO DIAO mit Sänger Gustaf Norén lief dieser Tage auf dem Musiksender rauf und runter. Winterzeit hin oder her, die angespielten Songs machten jedenfalls dermaßen Lust auf mehr, dass das Veröffentlichungsdatum endlos weit weg erschien. Gebannte Erwartung, große Spannung. Schon im Vorfeld waren MANDO DIAO überall: Zu sehen auf jedem TV-Sender, zu hören auf jeder Radiostation. Was auch an der fantastischen ersten Singleauskopplung ‚Dance With Somebody’ lag – die nicht nur tanzbar, sondern die absolut tanzbarste Scheibe der letzten Monate ist. Allerdings kommt der Song auch mit sehr viel Pop um die Ecke. Besondere Stimmung und Weiterentwicklung hatten die fünf Schweden versprochen. Wieviel MANDO ist also geblieben? Und geht das Neue jetzt eher in Richtung des letzten Albums „Never Seen The Light Of Day“ weiter, oder doch wieder zurück zu den alten Tagen mit Songs wie ‚Sheepdog’ und ‚God Knows’? Weder noch. Gleich beim ersten Reinhören ist klar: Das geht nicht zurück, das geht vorwärts. Und zwar richtig. Björn Dixgards ‚Gloria’ geht ins Ohr und da auch so schnell nicht mehr raus. Der MANDO-Sound schraubt sich fest und spätestens bei dem titelgebenden ‚Give Me Fire’ oder dem wunderbar eingängigen ‚Come On Come On’ steht die Entscheidung: Dieses Album wird auf Dauer-Rotation gesetzt. Schön dreckiger Gitarrenrock wie in ‚Blue Lining White Trenchcoat’ wechselt sich ab mit Good-Times-Nummern wie ‚Mean Street’. Arg traurig hingegen macht ‚Crystal’, ein von Gustaf gesungener Song über Abschied und Tod. Dem aufmerksamen MANDO-Hörer dürfte hier aufgefallen sein: Auch beim neuen Album bleibt das Prinzip erhalten, dass Mädchennamen sich hervorragend zu Songtiteln umfunktionieren lassen. Beim kurzen Durchsehen der alten CD’s kann man ohne Probleme sieben von ihnen zählen, sogar acht, wenn man bedenkt, dass ‚Dance With Somebody’ ursprünglich mal ‚Dance With Clarice’ hieß. Die MANDO’s haben die unterschiedlichsten Songs auf „Give Me Fire“ zusammengefasst. So verschiedene, dass man dieses Album durchaus als das White Album der Band bezeichnen kann. Doch trotz all der großartigen Neuerungen bleiben sie sich selbst treu. Jeder Song anders, und bei jedem folgenden Lied ist man versucht zu denken: „Der ist ja noch besser!“ Und mit typischem Gesang und leichten schwedischen Folkeinflüssen umrahmen MANDO DIAO das Ganze. Genau das Richtige, um die letzten Wintermonate zu überstehen. Album-VÖ: 13.02.2009