(Hassle Records / Soulfood) Durch das englische Kerrang!-Magazin, in dem WE ARE THE OCEAN in den vergangenen Monaten schon desöfteren gefeaturet wurden, war ich bereits ganz gut informiert, was die Fertigkeiten und den Sound-Cocktail der Engländer betraf, so dass mich "Cutting Our Teeth" nicht gänzlich unvorbereitet überraschen konnte. Das Jungspund-Quintett konnte mit ihrem Debüt-Album bei Hassle Records andocken, ein weiteres Zeichen für Qualität, denn das Label nimmt ja auch nicht jede x-beliebige Band in ihren Rooster auf. Wenn "Cutting Our Teeth" zum ersten Mal im Player rotiert, hört man andächtig zu, denn der enthaltene PostCore wird schon recht routiniert und kurzweilig dargeboten. Über allem thront aber eine gewisse Ähnlichkeit zu berühmt und berüchtigten Genre-Vorreitern. wearetheoceanDas Wechselspiel aus Jekyll und Hyde-Gesang ist altbekannt und die beschrittenen Pfade ausgelatscht, WE ARE THE OCEAN werden aber durch die Stimmfarbe des melodischen Sängers extrem in Richtung von Alexisonfire gerückt. Diese Ähnlichkeit ist unüberhörbar, der Band bloße Abkupferei vorzuwerfen, wäre aber auch ein Frevel, denn wenn man gut singen kann, sollte man sich ja auch nicht verstecken müssen, ganz gleich, welchem großen Vorbild man hier ähnelt. Neben der stimmlichen Parallele ist aber auch die Gitarren-Arbeit vergleichbar strukturiert, wie die der Kanadier und somit alles andere als Emo-0815. Wobei "0815" ist ein ganz gutes Stichwort. "Cutting Our Teeth" läuft zwar gut rein und kann im oberen Qualitäts-Segment angesiedelt werden, auch wenn die Band nichts wirklich Neues und Innovatives macht, kann man nach zwei EP's und der vorliegenden ersten Langrille attestieren, dass hier noch weitaus Größeres folgen könnte. Album-VÖ: 05.02.2010