Ein großes Schild „
STARS Ausverkauft“ prangt an der Eingangstür des
Knusts am Freitagabend. Es ist gegen 21 Uhr und noch immer strömen Menschen mit Karten oder Gästelisteplätzen hinein.
Wenn man ins
Knust geht, findet man als erstes direkt geradeaus eine Bar und rechter Hand einen Kneipenbereich zum sitzen. Alles recht großzügig. Wendet man sich nach links, kommt man in den Bereich der Bühne. Ein langer schlauchförmiger Kanal mit einer Balustrade, von der die Konzertbesucher auf die Band runter schauen können. Die Bühne ist klein. Ich finde, angenehm klein, allerdings dadurch auch nicht sehr hoch und wenn man nicht gerade einen Platz auf der Balustrade ergattert, oder sehr weit vorne steht, fällt das Sehen sehr schwer. So stehe ich also ziemlich weit hinten und blicke auf lauter Köpfe und ab und zu erhasche ich einen kleinen Blick auf
Torquil Campbell oder auf das golden glitzernde Kleid von
Amy Millan.
Doch irgendwie tut das dem Konzertgenuss keinen Abbruch. Es herrscht eine seltsame, manchmal fast magische Stimmung. Besonders, wenn sie einen der sphärischen Songs der neuen Platte spielen, der Konzertsaal in weißes Licht getaucht ist und die Discokugel kleine weiße Sterne auf Bühne und Publikum wirft, fühle ich mich ein bisschen diesem Planeten entrückt. Doch immer wieder rechtzeitig werden wir mit den schnelleren, tanzbareren Stücken aus dieser Trance gerissen und bei gleißend roten Scheinwerfern steht kaum jemand still. Dazu werden wir beglückt mit einem äußerst gut aufgelegten
Campbell, der sich sogar hinreißen lässt, zu einem kleinen Liebesgedicht an
Hamburg, indem es zugegebenermaßen hauptsächlich darum ging, wie teuer diese Stadt ist.
Zwischendurch wirft die ganze Band immer wieder Rosen ins Publikum und ich glaube nicht, dass dieses Konzert jemand unzufrieden verließ. Ich jedenfalls nicht, und das, obwohl ich doch kaum etwas gesehen habe.