(Vertigo / Universal)
Neun Jahre ist es hier, dass
MANDO DIAO ihre erste Single
‚Motown Blood’ veröffentlicht haben. Seitdem haben die einstigen Kleinstadtrebellen aus
Borlänge fünf Alben rausgehauen. Und nun folgt der Ritterschlag: Das
MTV-Unplugged.
Unter dem Motto
„Above And Beyond“ wurde auf der Bühne eine Kulisse aus vier Räumen aufgebaut. Vier Zimmer, die exemplarisch die Welt der Band präsentieren. Da wäre links eine Garage, die für die Anfänge der
Schweden steht. Daneben dann ein Hotelzimmer, ein Wohnzimmer und rechts außen ein großer Speicher, symbolisch für die Zukunft.
Die Bandmitglieder selbst warfen sich für das Spektakel in traditionelle schwedische Trachten. Wie bei einem
MTV Unplugged üblich, wurden zahlreiche Gäste geladen. Und
MANDO DIAO wären nicht
MANDO DIAO, wenn die Gästeliste nicht genauso illuster wie das Bühnenbild gewesen wäre. Zusammen mit
Kinks-Leader
Ray Davies interpretierten die
Beatles-Stones-Kinks-Fanatiker seinen Klassiker
‚Victoria’. Hollywood-Kultfigur
Juliette Lewis machte im Duett mit
Gustaf ‚High Heels’ noch ein bisschen verruchter. Und dann war da noch einer, den niemand erwartet hätte.
Daniel Haglund, ursprünglicher Gründer von
MANDO DIAO und 2004 aus der Band geworfen, hatte einen versöhnten Gastauftritt.

Die Energie dieser Show überträgt sich auch ohne TV-Bild, nur auf CD. Bei der Songauswahl dürfen Klassiker wie
‚Down In The Past’,
‚God Knows’ und das selten gespielte
‚Mr Moon’ natürlich nicht fehlen. Dazwischen werden dann immer wieder relativ unbekannte
MANDO-Perlen eingespielt:
‚How We Walk’,
‚Hail Your Sunny Days’ oder auch
‚You‘re Lover‘s Nerve’, B-Seiten, die bislang nur auf dem Album mit dem bissigen Titel
„The Malevolence Of Mando Diao“ veröffentlicht wurden. Bei
‚Bleecker Street’, einer Cover-Version von
Simon & Garfunkel, zeigen
Gustaf und
Björn, dass sie genauso federleicht harmonieren können, wie die Original-Autoren.
Eindeutig auch unplugged tanzbar ist
‚No More Tears’, ein Song, der bisher nur als unfertiges Demo existierte. Irgendwann fand er seinen Weg ins Internet und avancierte dort schnell zum Fan-Klassiker. Eindringliche Pianotöne zu Beginn werden mit Schlagzeug und Gitarre wunderbar arrangiert und spätestens beim eingängigen Chorus sollten auch bei den Letzten die Beine mitwippen. Dass auch die Akustik-Version von
‚Dance With Somebody’ so gut funktioniert, ist eigentlich kaum zu glauben. Der ursprünglich relativ schlicht gehaltene, eher elektronisch angehauchte Song setzt in diesem Set auf weich fließende Violinen und leise Gitarren, bis er sich am Ende mit einem Piano-Feuerwerk selbst ein Denkmal setzt. Besser geht‘s eigentlich kaum!

Ein Lied, dass bei einem
MTV Unplugged rund um die Bandgeschichte nicht fehlen darf, ist natürlich
‚You Can‘t Steal My Love’. Auf dem
„Hurricane Bar“-Album noch rotzig-verrockt, spielen
MANDO DIAO hier die Ur-Version des Songs - eine wunderbare Piano-Ballade, die
Gustaf sanft einsingt.
Die Platte bekommt eindeutig das Prädikat „Kaufen, kaufen, kaufen!“ Das lohnt sich wahrscheinlich selbst für Leute, die
MANDO DIAO ansonsten nicht so toll finden - mit dieser inspirierten, lange geprobten und makellos rübergebrachten Show sollte die Band nochmals einige Herzen gewinnen!
Heute gibt‘s das
Unplugged um 19:00 Uhr auf
MTV zu sehen, zeitgleich natürlich auch im Netz auf
www.mtv.de und
www.mandodiao.com.
Am Freitag, den 12.11. wird dann das Album
„MTV Unplugged - Above and Beyond“ veröffentlicht. Wer die Jungs dann noch schnell mal persönlich sehen will, sollte am selben Tag im
Saturn am
Alex in
Berlin vorbei sehen, um 17:30 Uhr findet eine Autogrammstunde statt!
Album-VÖ: 12.11.2010