HELLYEAH's und Mudvayne's einzigartiger Stimme durchweg positiv. „Es war überall fantastisch. Die Leute haben zunächst nur zugesehen, weil sie uns nicht kannten, aber spätestens mit dem dritten Song hatten wir sie immer. Jeder hatte Spaß, wir sind ja auch eine Party-Band, eine Rock'n'Roll-Band. Es ist easy, sich zu uns zu bewegen und eine gute Zeit zu verleben."
Der Aufenthalt in Berlin hat den Jungs besonders gut gefallen. "Wir hatten vier Off-Days in Berlin und eine großartige Zeit mit den Menschen dort. Alle waren sehr gastfreundlich und warmherzig. Wir hingen viel ab mit den Leuten, die wir über die Jahre kennengelernt haben. Wir waren oft in Bars, haben rumgehangen, getrunken und Spaß gehabt." Langweilig wird den Jungs neben der ganzen Party auch nicht, denn es gibt so viel zu sehen da draußen, die Geschichte und Bauwerke in UK und Deutschland faszinieren die Band, aber es ist nicht immer einfach, mal vor 20:00 Uhr aus dem Tourbus herauszukommen, denn teilweise müssen 18-stündige Fahrten absolviert werden, da ist ein kostbarer freier Tag schon mal recht schnell verplempert.
In dem britischen Kerrang-Magazin las ich die Tage ein Interview mit The Damned Things, der Allstar-Band aus Mitgliedern von Anthrax, Fall Out Boy und Every Time I Die, deren Gitarrist sagte, dass HELLYEAH anfangs eine Allstar-Band waren, um gemeinsam als Side-Projekt zu fungieren, allerdings nun die Hauptband ihrer einzelnen Teile sein soll. Da Nothingface (leider) der Vergangenheit angehören und von Damageplan auch lange nichts mehr kam, war Chad für die Frage nach dem Wahrheitsgehalt dieser Aussage natürlich der ideale Ansprechpartner. „Dies ist im Moment das, was wir tun, dies ist unsere Hauptband. Ich gebe immer 100 Prozent, bei allem was ich tue, egal, was es ist. Wenn ich hier nur 80% geben würde und 20% bei Mudvayne, wäre es nicht fair beiden Bands gegenüber.“ Prophetischer: „Wir sehen was passiert, auf dem Weg die Straße hinunter, man kann es nie vorher wissen.“ Mudvayne sind also noch am Start? „Gerade jetzt? Wir reden nicht wirklich darüber, weil es keinen Grund für uns gibt, darüber reden zu müssen.“ Nun ja, da die anderen beiden Mudvayne-Jungs in der Thanks-Liste aufgeführt sind, gehen wir einfach mal davon aus, dass Mudvayne irgendwann mal wiederbelebt werden.
Auf die Frage, wie oft die Band probt (Chad lebt in Oregon, Vinnie in Arlington, Texas (wo ihm übrigens drei Stripclubs, unter anderem das „Clubhouse“, gehören), drei Stunden Flugzeit trennt diese Orte), kommt ein lachendes „Never“ aus dem Hörer, was mich auch zu einem Lacher hinreißt, welcher Chad noch mehr zum Lachen anstachelt. „Es ist schräg, aber wir müssen es auch nicht wirklich. Wenn wir soundchecken und einen Song länger nicht gespielt haben, klingt er trotzdem unglaublich. Was wir tun, ist kein crazy Kindergarten, es ist Rock'n'Roll, wir kennen unsere Songs, wir kennen sie schließlich vom Aufnehmen und die kompletten Songs vom ersten Album von unserer letzten Tour. Die neue Platte haben wir auch schon diverse Male live gespielt, es gibt höchstens drei Songs, die wir nie live zusammen gespielt haben. Es ist nur eine Sache, die Songs vorher zu hören, um sich daran zu erinnern, wir haben sie schließlich geschrieben. Am ersten Tag klingt ein Song für unsere Verhältnisse gut genug, wenn man 2-3 Tage zusammen gespielt hat, wird er sowieso besser und besser, haha. Man wird tighter!“ Profis eben!
Lustig fand ich im Vorfeld des Interviews, dass das jeweilige Bandfotos aus den beiden CD's immer drei von fünf Mitgliedern mit Cowboy-Hüten zeigt. Vinnie, Tom und eben Chad (zu sehen auch auf diesen Fotos). Fast, als wären beide Fotos aus dem gleichen Shooting gewählt worden. Chad nahm es mit Humor. „Jeder will doch ein Cowboy sein, haha! Wir tragen sie schon seit Ewigkeiten. Tom trägt seinen seit Jahren, Vinnie kenne ich nur mit Cowboy-Hut. Es ist ein Image, aber kein Fake-Image, sondern unser Style. Es geht darum, ein Outlaw zu sein. Einen Scheiß drauf zu geben, was irgendjemand denkt! Über uns, über mich. Es geht um Partys, trinken, eine gute Zeit, haha.“
Das Image und Outfit steht somit, wie formt man aber den dazu gehörigen HELLYEAH-Sound? „HELLYEAH sind HELLYEAH, du bringst mit dir als Person einen bestimmten Einfluss in die Band! Wenn gesagt wird, dass HELLYEAH klingen wie Pantera und Damegeplan, dann stimmt das, denn die Jungs sind in der Band. Wenn du sagst, HELLYEAH klingen wie Nothingface und Mudvayne, dann stimmt das, denn die Jungs sind in der Band. Verstehst du, was ich meine? Wir sind individuell so stilistisch geprägt, dass du das mit zum Ganzen beiträgst.“
Zum Outfit, der Musik und der Freizeitgestaltung passt dann auch das Credo wie die Faust aufs Auge. Man will den Leute vermitteln, „nicht jeden Tag damit zu verbringen, darüber zu sinnieren, was passieren könnte, sondern eine gute Zeit zu verleben. Ich bin nicht in der Band, um politische Standpunkte zu verbreiten, oder um irgendeinen Scheiß wie „Praise The Devil“, oder so zu predigen. Ich persönlich, oder HELLYEAH als Kollektiv wollen, dass jeder sein Leben lebt. Genießerisch lebt und Zeit mit seiner Familie verbringt.“
Auf der Liste für 2010 / 2011 hat die Band dann noch Touren, Touren und nochmals Touren und zwar auf der ganzen Welt. „In den Staaten spielen wir Dezember bis Februar-Shows, wir werden bei euch zu den Festivals wieder aufschlagen. Im März / April werden wir in Südamerika oder Australien sein, versuchen, so viele Leute wie möglich zu erreichen, den Bekanntheitsgrad zu steigern. HELLYEAH-Style, Mann!“ Müde sei man nicht, „der Motor läuft noch immer. Ich sag dir was, wir gehen in zwei Tagen nach Hause. Wir sind seit April auf Tour und seit Anfang Juli hatte ich gerade mal sieben Off-Days. Wir sind ohne Ende getourt und waren auf der ganzen Welt. Ich verließ Dallas, war in Japan, Europa und nun geht es zurück nach Hause. Allerdings kann ich nicht lange bleiben, gerade mal sieben Tage. Dann aber wieder zu Weihnachten, da habe ich dann drei Wochen Zeit, was ziemlich cool wird.“
Was lernen wir daraus? An Weihnachten ist es auch für Rock'n'Roller Zeit, um auszuspannen.
HELLYEAH sind zurzeit gut unterwegs auf eurpäischen Bühnen! HELLYEAH? „Zur Hölle wer?“ könnte der ein oder andere nun lautstark fragen. Die nicht mehr ganz so jungen Semester kennen die Antwort sicherlich. Für alle anderen: HELLYEAH sind Chad Gray, der Shouter von Mudvayne, sowie deren Gregg Tribbett an der Gitarre, Tom Maxwell von Nothingface an der zweiten Klampfe, sowie Bob Zilla (Bass) und Vinnie Paul von Damageplan (und Vinnie natürlich von Pantera) am Schlagzeug. Und HELLYEAH machen einen Sound, der alle Stärken ihrer Bands vereint und noch einen gehörigen Arschtritt groovigen Schweinerocks hinzufügt! Nachzuhören auf „Stampede“, ihrem zweiten Longplayer!
Zum Zeitpunkt des Interviews hatte man im Vorprogramm von Stone Sour bereits Deutschland-Dates wie Berlin, Hamburg und München hinter sich gebracht, mit Stone Sour und Avenged Sevenfold eine kurze Stippvisite nach UK abgerissen (warum das Package nicht auch hier stattfand, sondern aufgesplittet wurde, entzieht sich meiner Kenntnis), um dann wieder zurück nach Deutschland zu jetten. Aus dem Herforder "X" rief mich dann auch ein gut gelaunter Chad an.
Die Resonanzen des Publikums auf die Band waren laut 

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hellyeah
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