(Leech / Cargo Records)
Trotz diverser Tourneen in
Deutschland, Österreich und der
Schweiz mit renommierten Acts wie
Life Of Agony, Biffy Clyro, Twin Atlantic, Carpark North und
Ash, ist das
Züricher Trio in unseren Breitengraden nach wie vor weitgehend unbekannt. Diesem Umstand soll nun mit dem Zweitwerk
"Dry, Crisp & Bittersweet" der Kampf angesagt werden. Und so wollte man keine halben Sachen oder irgendwelche Kompromisse eingehen und nistete sich "gleich mal eben" im Studio von
John Mitchel ein, dem Produzenten von
Enter Shikari, Funeral For A Friend und
You Me At Six, wodurch das Album einen erdigen Live-Sound erhalten hat und trotzdem auf der Höhe der Zeit klingt.
Damit der Longplayer auch in jeder heimischen Anlage in vollen Zügen genossen werden kann, legte man das abschließende Mastering in die Hände von Sara Register, die im
New Yorker Mastering Studio
The Lodge unter anderem schon den
Foo Fighters oder
Lou Reed, den letzen Feinschliff gab. Das Ergebnis kann sich hören lassen, transportiert eine Menge Gitarren Power und ist gleichzeitig glasklar transparent. Dass der Produzent viel Spaß an dem Aufnahmen gehabt haben muss, hört man deutlich an seinem CD-Beitrag, dem verspielten Prog Rock Solo
'Shibuya'.

Führt man sich das Album in aller Gänze zu Gemüte, hört man immer wieder andere Ansätze heraus. Hier ein Brocken Blues, da eine Pop-Einlage alles geerdet durch die rockende Rhythmusgruppe. Die Arrangements wissen durchweg zu überzeugen. Allein der nasale Gesang von Frontmann und Gitarrist
Flo Bühler kann nicht restlos überzeugen und klingt in tiefen Passagen bemüht und aufgesetzt. Dieses Manko bügelt man aber mit Hymnen wie
„Lock & Load“ gekonnt wieder aus. Da
Flo aber zumeist in höheren Tonlagen agiert und die Band mit schönen Gesangsharmonien brillieren kann, fällt dieser Umstand nicht all zu sehr ins Gewicht.
Will man den Bandsound näher beschreiben, fällt angenehm auf, dass sich schwer Vergleiche heranziehen lassen und die Band somit schon sehr eigenständig agiert. Bleibt zu hoffen, dass sie ihre Energie auch live weiterhin an den Mann bringen und sich das fleißige Touren irgendwann mal auszahlt. Verdient hätten es die drei alle Mal.
Album-VÖ: 13.01.2012