(Hopeless Records) Die fleißigen Kanadier stehen mit einer überaus interessanten, überraschenden Platte und somit ihrer zweiten Veröffentlichung bei Hopeless Records in den Startlöchern. Bei „Short Songs" ist der Name Programm! Mit einer Titelspielzeit von jeweils unter 2 Minuten handelt es sich bei den 22 Tracks um wahrhaftig kurze Stücke, aufgeteilt in 11 neue SILVERSTEIN-Songs und 11 Cover. Der Opener 'Sick As Your Secrets' haut mit einem Feuerwerk aus Riffs schon ordentlich rein! Begleitet von eben diesen und einem kräftigen Schlagzeug geht es weiter, bis es bei 'Brookfield' dann sehr melodisch zur Sache geht. Im darauffolgenden 'SOS' treffen diese beiden Extreme aufeinander: harte Riffs und Drums verlieren sich in seichteren Passagen – ein wahrer Ohrenschmaus und bisher ein wirklich gelungener Versuch, einen anderen Stil in die Musik zu integrieren. Mit 'Sleep Around' werden, wie auf einer SILVERSTEIN-Platte so üblich, auch wieder ruhigere Töne angeschlagen, was für einen kurzen Moment den Druck dämpft und für ein anderes Klangerlebnis sorgt. 'One Last Dance' rundet die neuen Titel gelungen ab, indem es den Charme einer absolut typischen Hymne a la SILVERSTEIN versprüht. Die zweite Hälfte des Albums wird passenderweise mit 'Short Songs' von den DEAD KENNEDYS eingeläutet. Die Band bekennt sich hier mit einer bunten Auswahl an Titeln zu ihren musikalischen Einflüssen und interpretiert die Songs auf wunderbar punkige Art und Weise. Besonders erwähnenswert sind an dieser Stelle das ORCHID-Cover 'Destination: Blood', ein meisterliches Geknüppel, dem man sehr gerne zuhört! Natürlich lassen die Jungs es sich nicht nehmen, auch auf dieser Hälfte der Platte kurz ein wenig ruhigere Töne an den Tag zu legen und covern 'Scenes From Parisian Life' von THE PROMISE RING. Auf dieser Platte bekommen SILVERSTEIN-Fans eine absolut gelungene Mischung aus dem typischen Sound der Band und einer (vielleicht) ungewohnt härteren Gangart geboten. „Short Songs“ bietet dem Hörer weitaus weniger cleanen Gesang und begeistert dafür mit rotzigen Shouts und Riffs, die einen mitreißen und zum Tanzen animieren. Der Versuch, etwas Neues zu probieren, ist absolut gelungen. Also, am besten mal ein Ohr riskieren! Album-VÖ: 10.02.2012