(M & O Music) Stuck Mojo legen eine künstleriche Pause ein, Fozzy gehen gerade steil durch die Decken der Musikwelt und der Rest des Instrumentalvolkes hält sich mit diversen Projekten bei Laune. Auch Mojo-Hüne und mein persönlicher Kumpel LORD NELSON ist fleissig gewesen. Durfte ich vor etlichen Monaten bereits in diverse Rough-Mixe hinein hören, so war ich mordsgespannt auf die Finalisierung. Zur Unterstützung hat sich LORD diverse Freunde ins Boot geholt, die ihm mit Rat und Tat zur Seite standen. Grössten Anteil an der Scheibe neben dem Namensgeber haben allerdings die Franzosen der Band LIES. Wem der Name bekannt vorkommen sollte, die Jungs spielten einst im Vorprogramm von Stuck Mojo auf ihrer Europa-Tour. Dort wurden damals bereits diverse, aber lose Pläne für ein gemeinsames Techtel-Mechtel geschmiedet. Anno 2012 sollte es dann also soweit sein und LORD NELSONs erster Longplayer mit dem Namen „Fight“ das Licht der Welt erblicken. Satte 14 Songs gibt es auf die Ohren und bei allen Infos im Vorfeld war klar, das Ding muss irgendwie auch ein bisschen und mehr nach Stuck Mojo klingen. Mit 'The Lord' und einem Dialog, der ein wenig an den Kings of Rock Part erinnert, wo Tenacious D und der Satan ihre Meinungsverschiedenheiten austrugen, legt die Scheibe los. Softe Gitarren und ein schicker Beat im Midtempo tragen das Ganze in die richtige Startposition. Mit dem Titelsong 'Fight' ist dann aber Schluss mit Geschmuse und es gibt das erste Mal ordentlich auf die Fresse. In bester Nu-Metal Manier werden die Riffgeschosse rausgeholt und LORD rappt sich in Extase. Aber wie auch im Laufe des Longplayers beweist der Hüne immer mal wieder, dass er auch ein Gespür für Gesang entwickelt hat, welchen er ja zum Teil schon auf der Mojo-Rille „The Great Revival“ vortragen durfte. „The only Lies, i listen to are the French ones“, mit diesem Satz beginnt NELSON seine erste Hitsingle 'Until I Die', welches im Vorfeld bereits als Videobeitrag erschien. Habt ihr euch dem Flow dieses Songs erst einmal hingegeben, bekommt ihr ihn einfach nicht mehr aus dem Kopf. Mit 'Tonight' geht es im Anschluss zwar ruhiger zu, dafür aber mit einem coolen Gangsta-Einschlag, der den richtigen Groove schnell findet. 'Fuck You'  erinnert zu Beginn ein wenig an Limp Bizkit und fügt sich danach nahtlos in seinen Vorgänger ein. Der Song 'Dark Side' wird durch einen schicken Bass-Slap eingeführt und der Vocalizer wird zur Abwechslung ausgepackt, melancholischer Chorus inklusive. Einer meiner absoluten Lieblingssongs des Albums steht mit 'Hey' an siebter Stelle und hätte sich auf einem neuen Mojo-Album ausgezeichnet gemacht. Alleine der stark gesungene Chorus lässt einem die Kinnlade förmlich herunter klappen.

Man merkt einfach, wieviele Gedanken und Herzblut in dieser Scheibe stecken. Und man muss LORD NELSONs Stil einfach mögen, vor allem wenn man sich den guten alten 90er Nu- und Rap-Metal Zeiten hingeben will, dabei aber nicht auf heutige, spielerische Finessen verzichten möchte, ist „Fight“ mehr als nur ein netter Zeitvertreib, hat keinerlei Schwächen und ja, er ist ein guter Kumpel und bekommt von mir zu seinen sechs Blitzen noch einen extra dazu. Aber da wir bei Gestromt.de keine sieben davon verteilen, braucht er den Kumpel-Bonus gar nicht für das volle Haus. Album-VÖ: 06.03.2012