(Unsigned)
Da stöbert man, wie so häufig, auf diversen Band-
Facebookseiten herum und entdeckt unter dem
Letlive-Banner einen kleinen, huldigenden Eintrag mitsamt eines Videolinks. Na klar sollte man, sofern gestattet, sich ein wenig auf anderen Bandseiten promoten und damit sein Netzwerk versuchen auszubauen. Dem Ganzen sei Dank, habe ich für
Gestromt.de eine echte Perle aus
Schweden entdeckt, da sich hinter dem oben erwähnten Link eine echte Songperle, samt selbst produziertem Video verbarg. Prompt habe ich mich dann bei den Jungs von
PHAROES verewigt und für unsere Leser glatt die Scheibe erobert. Einen Vertrag haben die Jungs zwar noch nicht, aber das soll uns an dieser Stelle nicht stören.
Der Titelsong zum Album splittet sich originellerweise in zwei Teile auf und schmückt sowohl den Anfang, als auch das Ende der Scheibe. Nach kurzer Introphase ertönt zu wummerndem Sound das erste Mal
Ebbe Erikssons grandiose Stimme. Egal ob flüsternd, säuselnd, rau oder shoutend, die Vielfalt ist mehr als beeindruckend und hat mich bereits beim Anschauen des Videos gefesselt, welches mit
‚Stallion’ die zweite Nummer des Albums darstellt und schon jetzt einen DER Songs 2012 für mich darstellt. Man kann tun und lassen was man will, so leicht wird man diesen Ohrwurm nicht mehr los. Höhepunkt! Mit
‚New Lines’ geht es erst einmal etwas gemächlicher weiter, eine willkommen rockige Nummer mit sehr grooviger Note und wieder setzt der Gesang den klaren Schwerpunkt.
‚Relevance Of The Bullet’ gibt danach den erneuten Punch und bildet den Kontrapunkt zur vorherigen Nummer. Shoutereien sind auf dem Gesamtwerk zwar eher die Seltenheit, aber wenn, dann drückt es richtig. In die Tiefe geht es mit
‚Underwater Statues’, epische Klänge paaren sich mit Melancholie und echter Hingabe zu den Lyrics, samt Spannungsaufbau gegen Ende der Nummer. Die Instrumentalisten verstehen ihr Handwerk, Abwechslung wird hier groß geschrieben.

Bei
‚Gutter Scenary' dürfen die Schrauben wieder etwas angezogen werden, die epische Ausrichtung wird allerdings beibehalten, geschrotet wird hier nicht. Der Bass darf bei
‚I Guess I've Got Nothing On Icarus’ in den Mittelpunkt rücken, auch
Ebbe erweist sich einmal mehr als DAS tragende Element inklusive diverser Synthie-Spielereien und eines Gitarensolos gegen Ende. Mein zweiter Lieblingssong steht nun mit
‚Monophobia’ in den Startlöchern und hat endlich auch wieder eine raue Note, samt genialem Chorus. Der Titel
‚All Bark No Bite’ darf fast als härteste Nummer des Albums bezeichnet werden. Shouts, Sprechgesang und sämtlich andere Schweinereien, werden vorangetrieben von einer guten Portion Geschwindigkeit. Geile Nummer, aber etwas kurz. Scheint doch fast so, als sollten sich gegen Ende die ganzen härteren Nummern versammelt haben, auch
‚Trial’ ballert sich ordentlich den Weg frei und ist live sicherlich ein Antreiber. An vorletzter Stelle darf
‚Orchids’ zum Endspurt einladen und bildet eine letzte Verschnaufpause für den zweiten Teil des Albumtitels.
„Circle Of Seasons’"geht damit in die letzte Runde, startet erzählend langsam und als man denkt, es bleibt eher ruhig, rattern kurz gestreute, aber intensiv und schnell gespielte Passagen durch die Boxen, welche allerdings nur ein zwischenzeitliches Gastspiel einläuten, um leicht und sanft die Scheibe zu beenden.
Nach meinen ganzen Ballerplatten in den letzten Wochen, bilden
PHAROES aus Schweden eine willkommene Abwechslung. Ein paar härtere Nummern hätte ich mir zwar gewünscht, aber auch so kann man den Jungs eine gute Mischung attestieren. Der Gesang von
Ebbe Eriksson ist absolute Spitzenklasse und mit
‚Stallion’ hat man, wie eingangs erwähnt, eine mächtige Granate im Gepäck, aber trotz aller Huldigungen müssen sich die Mannen erstmal mit 4 ½ Blitzen begnügen. Genug Motivation also für einen Nachfolger und mit Sicherheit dann auch unter der Flagge eines Labels.
Album-VÖ: 01.04.2012