Das Action-Drama ACT OF VALOR wird vor allem als authentisch angekündigt. In diesem Film über eine Spezialeinheit der Navy, die eine gefangene Spionin befreien und mehrere verheerende Attentate verhindern müssen, spielen echt US Navy SEALS die Hauptfiguren. Der Film markiert das erste Mal, dass die Navy eine solche Aktion unterstützt und sich dabei in die Karten schauen lässt. Dabei soll das wahre Leben der Seals gezeigt werden, die Opfer, die sie bringen müssen, den Zusammenhalt und natürlich ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten. Soweit ist alles gut. Mit der Ankündigung, dass ACT OF VALOR aber ganz anders sei, als die gängige Darstellung der Navy oder Marines, tut man sich keinen Gefallen. Gemessen an anderen Filmen des Genres, wäre ACT OF VALOR nämlich als besser zu beurteilen, während er als realistisch gedachter Film viel zu gewollt erscheint. Die Geschichte ist eigentlich bekannt, und starkt verkürzt, die folgende: Die Spezialeinheit der Navy SEALS um Lt. Rorke deckt bei der Befreiung einer gefangenen CIA-Agentin in Costa Rica eine unmittelbare Terrorbedrohung durch Abu Shabal (ein zum Islam konvertierter Russe, geht es noch klischeehafter?) auf. Dieser möchte über Drogenhandel-Tunnel in Mexiko seine neue Bombenart inklusive Selbstmordattentäter in die USA schmuggeln. Das gilt es nun um jeden Preis zu verhindern und bekommt durch die bevorstehende Vaterschaft Rorkes auch eine persönliche Note. Es geht darum, in welche Welt man seine Kinder hineinschickt und natürlich auch darum, selbst zu überleben, um sie aufwachsen zu sehen. Darüber hinaus handelt ACT OF VALOR von der Männerfreundschaft zwischen Rorke und seinem bestem Freund, dem ihm im Dienst unterstehenden Chief Dave. Im Beruf Partner, in der Freizeit Kumpel, ist Dave mit Rorkes Gewissenskonflikt über Pflichterfüllung und Familienbeistand bestens im Bilde. Je näher sie der Lösung des Terrorproblems kommen, desto gefährlicher wird es für sie und schnell wird klar, dass nicht jeder unserer Hauptdarsteller alles heile überstehen wird. Das Problem des Filmes liegt neben dem platten Inhalt eindeutig nicht bei den authentischen Hauptdarstellern, sondern bei den "bekannten" Nebendarstellern. Diese können nicht wirklich überzeugen und durch sie bekommt man zusätzlich zu einer dramatisierten Story einen stärkeren "Hollywood-Film"-Eindruck, der sauer aufstößt. Wer Filme mit viel Action und dem einen oder anderen lockeren Spruch mag, wird hier trotzdem auf seine Kosten kommen. Hat man aber eher Interesse an einer wirklich vielschichtigen Darstellung des Militäralltags oder gar einem tiefgründigen "Drama", jenseits aller Klischees, wird der Film vermutlich enttäuschen. Filmstart: 24.05.2012