(Victory Records)
Die deutsche Musiklandschaft wusste im letzten Jahr nicht so recht, wie sie mit der neuesten Errungenschaft von
Victory umgehen sollte. Entsprechend weit auseinander gingen somit die Meinungen und Bewertungen.
THE BUNNY THE BEAR sind aber auch ein Fall für sich. Beschrieben als tanzbarer Experimental-Metal, hatte der Vorgänger
„If You Don t Have Anything Nice To Say“ eine ganze Menge an Einflüssen und Spielereien zu bieten. Und wer dachte schon, dass es jemals einen Sänger gibt, der an
Coheed And Cambria herankommen würde. Rein von der Tonhöhe her versteht sich. Ansonsten runden diverse Synthie-Spielereien, Streichereinlagen und klassische Pianoschübe den Sound der Mannen ab. Von
Gestromt.de (mir) gab es letztes Jahr zumindest den Innovationspreis für das wohl ungewöhnlichste Klangerlebnis in 2011.
Was soll man also nun davon halten, nach sehr kurzer Verdauphase, bereits einen Nachfolger präsentiert zu bekommen, welcher sogar bereits den dritten Output in drei Jahren darstellt, nach dem Debüt 2010. Nun sollte man gespannt sein, ob der Hase und der Bär für eine weitere klangliche Überraschung in ihrem Manga-Metal-Universum sorgen, oder den eingeschlagenen Pfad weiterführen.

Das Cover von
„The Stomach For It“ ist, wie schon beim Vorgänger, wieder ein Fall für sich, aber ich bin mir sicher, auf einem Shirt wird es die Kids begeistern und bei den Gigs wird es seine Abnehmer finden. Nach dem tanzbaren Intro aus Pianoklängen und Dancefloor-Elementen samt weiblichem Sprechgesang, geht es mit
‚Sky’ zur Sache. Im Anschluss an eine kurze
Nintendo-Sequenz, ist man in gewohnten Gefilden angekommen. Growls, Shouts und oben beschriebener, mordshoher Cleangesang begeben sich in den Koop-Modus. In der Folge jetzt allerdings jeden Song zu zerpflücken, wäre des Guten zu viel, denn sie reihen sich konsequent und nathlos in gleich bleibender Qualität aneinander. Ab und an wird das Tempo innerhalb eines Songs ein wenig angezogen wie z.B. bei
‚This Isn t Why You Made her’. Der Song
‚Lonley, Lonley, Lonley’ bildet für mich den Höhepunkt der Scheibe. Eine sehr coole Atmosphäre und eingängige Klanglinien bilden, gepaart mit einer Menge an Variation, die Speerspitze auf
„The Stomach For It“. Die Abschlussnummern
'Pieces' und
'It Kills Me' folgen auf den Plätzen.
Eine wirkliche Überraschung ist die Scheibe dieses Mal nicht geworden. Warum sollte man sich aber auch in ein anderes Gewand begeben, wenn man sowieso schon einen ungewöhnlichen Sound hat? Wer
THE BUNNY THE BEAR noch nicht kennt, wird sich jedenfalls beim Anhören (zu empfehlen) der Scheibe verwundert die Ohren reiben. Kenner und Fans hingegen können bedenkenlos zugreifen.
Album-VÖ: 25.05.2012