(Ninetone-Membran / Sony) BLACK LIGHT BURNS, das Solo-Baby von Limp Bizkit-Gitarrist Wes Borland veröffentlichte jüngst sein zweites Album. Beim ersten Hören ist man geneigt, jegliche Eloquenz zu verlieren und sich einfach zu einem "Häh?!" hinreißen zu lassen. Von BLACK LIGHT BURNS darf man auf keinen Fall gängige Rockmusik, Nu Metal oder Hardrock erwarten, sonst würde man nicht nur enttäuscht, sondern auch extrem genervt reagieren. "The Moment You Realize You're Going To Fall" wird zu Recht als "irgendwo zwischen Avantgarde-Rock, Industrial und Metal" beworben, aber dürfte noch am ehesten Industrial-Freunde zufriedenstellen. Unter Wes Borlands eigentlich interessanter Stimme werden stets mehrere elektronische Effekte gemischt, die teilweise alle gängigen Instrumente (Gitarre, Bass) völlig überlagern und mit ihren anstrengenden, ständigen Wiederholungen bei mir persönlich wirklich zum Zähneknirschen führen. Es gibt viele Lieder auf diesem Album, die sich flüssig und leicht anhören lassen, wie zum Beispiel 'Scream Hallelujah', 'How To Look Naked', 'Splayed' oder auch 'Bakelight'. Es sind aber gleichzeitig zu viele vorhanden, die an meine elektronische Schmerzgrenze stoßen. So gibt es zum Beispiel bei 'Torch From The Sky', einem eigentlich richtig guten Song, mit einem schönen Gitarrensolo zwischenzeitlich geradezu "Nagel-auf-Tafel-Geräusche", die das Gesamterlebnis einfach verschlechtern. 'Tiger By The Tail' fällt auf Anhieb noch negativer auf, schräger Gesang, schiefe Töne (alles beabsichtigt, aber warum?) und wieder viiiiele Wiederholungen. Was soll das? Gegen Ende des Albums erholt man sich ein wenig, Songs wie 'Burn The World' mit Streichereinsatz (wenn auch wahrscheinlich nur vom PC) und 'Grinning Like A Slit' lassen sich ganz gut hören. Es ist nicht zu überhören, dass BLACK LIGHT BURNS technisch und musikalisch wirklich ausgebufft sind, aber das Endprodukt ihres ganzen Könnens fällt irgendwie übertrieben und unbefriedigend aus. Ich kann zwar nach mehrmaligem Anhören sagen: Je öfter man das Album hört, desto besser "läuft" es, vielleicht stumpft man aber auch einfach nur irgendwann ab. Für Freunde des Genres dürfte das Album allerdings ein echtes Geschenk sein, denn mit 15 Songs bekommt man für heutige Verhältnisse endlich einmal wieder richtig viel für sein Geld. Album-VÖ: 10.08.2012 (Photo by Agata Alexander)