(Ascot Elite Home Entertainment)
Willem Dafoe ist ein Ausnahmedarsteller. Der Mann, der unter anderem in
Der Blutige Pfad Gottes und
Spider-Man sein beeindruckendes Können zeigen konnte, pendelt sehr oft auf der Stufe des Wahnsinns und wirkt in seinen Rollen unberechenbar. Als Fan seiner Arbeit war es klar, dass ich mir
THE HUNTER ansehen musste, denn die Story des Streifens klang zudem recht mysteriös und interessant.
Martin David (Dafoe) ist ein sehr gut bezahlter Industriesöldner, der von einer Biotech-Firma beauftragt wird, in
Tasmanien den letzten
tasmanischen Tiger aufzuspüren und zu Klonzwecken DNA-Material in handliche Röhrchen und Behälter zu verpacken, ohne dabei Spuren zu hinterlassen.
Martin nimmt den Auftrag an und begibt sich, ausgestatt mit einer Tarnung als Uni-Professor und ausgerüstet mit allerlei HighTech, in die Wildnis. Dort stößt er auf Ablehnung der Arbeiter und kommt bei einer Frau und ihren zwei Kindern unter. Der Ehemann der apathischen Frau, die man im ersten Drittel des Films gar nicht zu Gesicht bekommt, ist seit Wochen in der Wildnis verschollen, aus Trauer schluckt die Frau allerlei Tabletten, bis
David sich um sie kümmert. Eine der ergreifendsten Szenen des Films steuert auf den Zuschauer zu, schön untermalt mit der Musik von
Bruce Springsteen.
David gewöhnt sich langsam an die Familie und umgekehrt. So sehr, dass er fast seine eigentliche Aufgabe vergisst. Und die Biotech-Firma wartet nicht gern und schickt einen zweiten Söldner ins Rennen. Und dieser ist alles andere als zimperlich.
Dafoe bringt für die Rolle das nötige Handwerkzeug mit. Der Spagat seiner Figur zwischen Sympathie und Kompromisslosigkeit wird von ihm mit Bravour gemeistert, seine Charakterentwicklung wird von
Dafoe mimisch so beeidruckend abgewickelt, dass ich soweit gehen würde, ihn als einzig sinnige Idealbesetzung für die Rolle des
Martin David zu bezeichnen, was vor allem am Ende des Films noch mal mehr als deutlich wird.
THE HUNTER ist leises Kino, dessen sollte man sich bewußt sein. Action ist hier bis auf wenige dramatische Szenen nicht vorhanden, der Film ist eher als eine Mischung aus Abenteuer und Drama anzusehen, wirkt aber zu keiner Sekunde langweilig, oder langatmig. Die Szenen in der Natur, die natürlich ohne Dialoge auskommen, gehören zum beeidruckendsten, was ich in der letzten Zeit gesehen habe. Hervorzuheben ist auch noch die Präsenz der beiden Kinder, die sich förmlich in die Herzen der Zuschauer spielen.
THE HUNTER ist ein Film, dessen Aussage lange nachwirkt und der definitiv gesehen werden MUSS!
DVD/BluRay-VÖ: 27.07.2012