(Epitaph) In der Metalcore Szene gehören PARKWAY DRIVE zu den gefeierten Pionieren der Bewegung. Das Debüt "Killing With A Smile" ist für viele Fans des Genres nach wie vor ein Meilenstein und trotz guter Nachfolger das Maß aller Dinge. Auf dem letzten Album "Deep Blue" versuchten die Australier einen ehrlichen, rohen Sound zu kreieren, ganz im Gegensatz zum Großteil der Veröffentlichungen anderer Bands, die immer perfekter und komprimierter klingen. Die Platte war zudem sehr düster und rockiger. Der Großteil der Fans konnte die Veränderungen nachvollziehen und machte die Scheibe bis dato zur bestverkauften für die Band. Mit "Atlas" wollte die Kapelle wieder einige Veränderungen einbauen, ohne die Parts, die die Fans lieben, außen vor zu lassen. Die Scheibe beginnt mit einem coolen Intro namens 'Sparks', das dank interessantem Aufbau durch Akustikgitarren, Streicher und gesprochene Passagen aufhorchen lässt. Der Titel mündet im Höhepunkt direkt in 'Old Ghosts - New Regrets'. Ein typischer Brecher mit bösen Breakdowns, wie es viele Nummern auf "Atlas" gibt. Die erste Single 'Dark Days' sticht da heraus und ist ein kleiner Hit, ganz ohne Cleangesang. "Atlas" hat noch viele weitere ungewöhnliche Details zu bieten wie 'The River' mit Akustikgitarren und weiblichem Gesang beweist. Der Einsatz diverser Chöre macht die Stücke insgesamt zugänglicher und so avanciert das vierte Album zum bis dato besten seit dem Debüt. Produzent Matt Hyde hat den Surfer-Boys einen fetten aber ehrlichen Klang verpasst und "Atlas" ist abwechslungsreicher als je eine PARKWAY DRIVE-Platte zuvor. Und doch fehlt dem Verfasser dieser Zeilen der ein oder andere melodische Einschlag. Ja, die Gitarrenmelodien sind fein aber Shouter Winston McCall ist nach wie vor sehr limitiert, was die abwechslungsreichen Kompositionen zurückwirft. Seine sozialkritischen Texte zeigen, dass er sich über vieles tiefgehende Gedanken macht. Vielleicht sollte er dies beim nächsten Mal auf die Gesangsperformance übertragen, dann kann Album Nummero fünf noch besser werden. Album-VÖ: 26.10.2012