(Sony Music) Wer ist weltweit größter Exporteur von Kiwi, Avocado, Macadamia, Molkereiprodukten und wo liegt London? 

Richtig, in Neuseeland. Dass neben Gemüse- und Obstanbau und Rinderzucht noch Zeit bleibt, um qualitativ hochwertigen (Alternative) Rock zu produzieren, scheint fast undenkbar, aber so ist das Völkchen von der Südhalbkugel, immer für eine Überraschung gut. Bisher kannte ich genau einen Neuseeländer (Wynton Rufer), wer sich in den 90ern für Fußball interessiert hat, wird sich erinnern. 
I AM GIANT, davon hatte ich schon, bevor mir die gleichnamige EP, die am 30.11. über Sony Music auf dem europäischen Markt veröffentlicht wird, gehört. Oberflächlicher Weise habe ich nur gelesen, dass die Jungs aus London stammen, mangelnde investigative Recherche und ein schlechter Erdkundeunterricht führten also zu einer falschen Verortung; Erdkunde 1 Timo 0. Egal, jetzt ist alles klar. I AM GIANT aus Neuseeland. Viel wichtiger ist ja auch, was die Jungs, die aus der Kiwi und Schafzucht ausbrechen wollten, so zu bieten haben.
 Interessant und wichtig hierbei ist allerdings, dass die EP jetzt erst veröffentlicht wird, das Album "The Horrifying Truth" aber bereits zu erhalten ist. 
Hier geht’s aber erst mal um die I AM GIANT-EP, auf der sich insgesamt 6 Songs befinden, von denen sich mit Ausnahme von 'Blood Money' und 'Duality' (Slipknot-Cover) alle auch auf dem Album befinden.
Um 'Blood Money' ist es eigentlich schade, 'Duality' darf fehlen und ist vielleicht wirklich nur als kleiner Appetizer zu verstehen, zeigt aber auch, dass die Jungs wissen, wie man eine Akustikgitarre bedient. Der für mich stärkste Song 'Purple Heart' wird in Form einer Liveaufnahme aus London (natürlich Neuseeland) präsentiert und zeigt, dass die Jungs das Potenial haben, ihre Songs auch live anständig an den Mann bringen können. Zu diesem Song gibt es auch bereits ein Video, falls da Interesse besteht. '
Neon Sunrise' eröffnet die EP und es wird Zeit, die ersten Vergleiche zu ziehen, um I AM GIANT einordnen zu können. Eine ordentliche Portion Biffy Clyro, vielleicht noch ein bisschen Incubus, Dredg und Chilli Peppers, alles große Namen, denen I AM GIANT vielleicht noch nicht gerecht wird, aber die EP zeigt ganz klar, dass sie auf einem guten Weg sind, welcher Neuseeländer bekommt auch schon einen Major Deal für ein Debütalbum?! Zweiter Song ist 'City Limits', fängt schön entspannt an und steigert sich dann in einen Basslauf, der mich als erstes an RATM - 'Bulls on Parade' erinnerte und kommt mit nem absolut starken Refrain, der die stimmlichen Möglichkeiten von Ed Martin unter Beweis stellt.
Weiter zu 'Black Hole Of My Heart'; Hier wird erstmal die Spieluhr angeworfen, steigert sich dann aber doch noch etwas, trotzdem fällt der Song etwas raus und ist mit über 6:00min auch eine Ansage, die sich meines Erachtens nach auch etwas zieht.
 'Blood Money' hatte ich bereits erwähnt, hier wird das Tempo wieder angezogen und schnörkellos zu Ende gebracht, gefolgt von 'Duality' und zum Abschluss 'Purple Heart' ist die EP mehr als nur ein Vorgeschmack auf das Album "The Horrifying Truth". 
Das Album steht bereits im Schrank, wer dann dochnoch gerne 'Duality' und 'Blood Money' hören möchte, macht nichts falsch, wenn er sich die I AM GIANT-EP zulegt.
Resümierend bleibt festzuhalten: Mit I AM GIANT ist in Zukunft fest zu rechnen, London liegt in Neuseeland und hat einen neuen Exportschlager! Ka kite anō heisst „Bis später“ auf Maori, was wiederum eine Amtssprache in Neuseeland ist.

 Mensch, was haben wir heute ne Menge gelernt! Album-VÖ: 30.11.2012