(Universum Spielfilm) Hatte ich aufgrund einiger vorab veröffentlichter Szenenfotos den Eindruck, wir würden es mit mindestens einem Charakter mit übersinnlichen Fähigkeiten zu tun bekommen, wartet THE RAVEN - Prophet des Teufels ausschließlich mit „normalen“ Menschen auf, die in Baltimore des Jahres 1849 angesidelt sind. Der heute weltbekannte Schauer-Autor Edgar Allan Poe (wunderbar verkörpert von John Cusack) wird durch eine Reihe von grausamen Morden in die Bredouille gebracht, denn die Morde tragen sich 1:1 so zu, wie sie Poe in seinem wohl bekanntesten Gedicht – natürlich, THE RAVEN, schildert. Ein Verdächtiger ist somit schnell ausgemacht. Poe befindet sich zu Beginn des Films nicht gerade auf der Spitze seines Erfolges. In Kneipen beim zechenden Pöbel um Aufmerksamkeit heischend, bei der lokalen Zeitung in einem Wettkampf mit einem anderen Autor und seine Liebesbeziehung mit Emily (Alice Eve) vor dem Vater seiner Auserwählten geheim haltend, bekommt er es bald mit einem diabolischen Serienkiller zu tun, der ihm immer näher zu kommen scheint. Poe bleibt nichts anderes übrig, als den jungen Detective Emmett Fields (Luke Evans) bei dessen Ermittlungen zu unterstützen. Der australische Regisseur James McTeigue, der bereits für V wie Vendetta verantwortlich war und sich somit mit innovativer Bildsprache bestens auskennt, schuf mit THE RAVEN einen aufwendigen, atmosphärischen und dramatischen Thriller in beeindruckender Kulisse, mit diversen Gothic-Elementen und gelungenen Plot-Twists. Auch das Ende ist stark gewählt und kommt unerwartet. Cusack spielt wie schon in diversen anderen Rollen (Zimmer 1408) grandios auf. THE RAVEN vereint Elemente aus Filmen wie Sieben, Sherlock Holmes, Saw und der Jack The Ripper-Verfilmung From Hell und garantiert einen spannenden und kurzweiligen Filmabend. Abgerundet wird die mir vorliegende blaue Scheibe durch ein Making-of, interessante Interviews mit den Darstellern, entfernte und erweiterte Szenen und ein Special zu Edgar Allen Poe. Verkaufsstart: 12.12.2012