(Eigenproduktion) Nach  der im Sommer 2009 veröffentlichten EP "Anchors Aweigh" erblickt am jetzigen Freitag die erste Full-Length-CD von ALIVE AT LAST das Licht der Welt. Bereits vor über einem Jahr begannen die Vorbereitungen zu diesem Album und im März 2012 wurde das Treff Studio unter Leitung von Sascha Hörold für die Aufnahmen geentert. Die fünf Jungs haben sich also eine Menge Zeit gelassen. Wurde diese sinnvoll genutzt? Oder ist es am Ende zu viel DIY? Ich bin gespannt! Schon die ersten Sekunden des Opener-Songs ’Devilution’ machen einem klar, Gefangene sollen hier nicht gemacht werden. Es donnert sofort ein Riff los, welches auch Trash-Metalbands gut zu Gesicht stehen würde. Seb macht mit seinem Gesang aber sofort in der Strophe klar, dass ALIVE AT LAST sich eher als Vertreter von Post-Hardcore / Screamo sehen, als junge Botschafter des deutschen Trash-Metals.  Bridge und Chorus sind bis auf einige Stakkato-Ausflüge sehr rockig und melodiös gehalten, bevor am Ende wieder kurz der Knüppel aus dem Sack geholt wird. Auch im zweiten Song wird auf eine Mischung gesetzt. Hier besteht diese aber aus folgenden Zutaten: man nehme einen treibend-rockigen Chorus und mixe ihn mit einigen  Screamo- und Emo-Anteilen und würze das Ganze mit Gitarren-Melodien und man erhält einen schönen Song, welcher der CD zu weiterem Schwung verhilft. ’Burn These Bridges’ ist zum einen die erste Video-Single und zum anderen hier der dritte und nun folgende Song. Eine schnelle Strophe trifft auf einen Refrain, welcher mir durch seinen Männergesangsverein sofort positiv im Ohr hängen geblieben ist. Wirklich schön gemacht. ’Break The Line’ legt eher eine Schippe im Bereich Härte drauf. Das steht dem Album als auch der Band sehr gut zu Gesicht und wirkt auch nicht fremd, da auch hier nicht auf die schon fast typischen Gitarrenmelodien  verzichtet wurde. Allerdings fehlt  hier dem Ganzen doch ein wenig der Biss und Härte in der Aufnahme. Das sich ALIVE AT LAST über Genre-Grenzen hinwegsetzen, kann man gut bei 'Who We Are' beobachten. Screamo-Gesang trifft auf Rock-Gitarren mit leichten Math-Ausflügen, trifft auf Mit-Sing, Mit-Klatsch-Parts. Dabei wirkt das Ganze schön harmonisch.  Mit 'The Ghost' ist ein recht straighter „Rock“ Song, auf dem Album vertreten, welcher mit einem schönen Klavier-Ende aufwartet. Kaum ist dieses verarbeitet, brüllt es schon wieder aus den Speakern. ’The  Beauty Of ....’ gehört wieder zu den Songs der härteren Gangart. Außer beim Chorus screamt Seb was das Zeug hält. Auch dieser Titel  fügt sich gut ins Album ein. Mit ’Call November’ haben ALIVE AT LAST wieder einen Song auf der CD, welcher sich sofort in mein Ohr gesetzt hat. Schöne Gesangslinien treffen auf drückende Gitarren.  Allerdings klingt auch hier der Moshpart etwas kraftlos. 'Forgive And Forget' geht wieder ne gute Ecke in die rockigere Ecke, samt Gastgesang von Lucy Caffrey von Your Army. ’Mountains’ ist wieder ein lupenreiner ALIVE AT LAST–Song, sowohl gesanglich als auch instrumental, welcher durch ein über 2 Minuten langes Outro die gut 37 Minuten lange sehr gelungene CD beschließt. Fazit: Trotz des breiten Spektrums, welches die einzelnen Songs zum Teil haben, klingt die Platte sehr homogen und ausgewogen. Die Entscheidung von ALIVE AT LAST die CD Live einzuspielen hat Vor- wie auch Nachteile gebracht. Vorteil: Die CD klingt  sehr ehrlich und bodenständig. Nachteil: In einigen Bereichen kann Sie dann leider nicht ganz mit „konventionellen“ Aufnahmen des Genres, besonders im Moshbereich, mithalten.  Ich begrüße diese Entscheidung, da hier ALIVE AT LAST quasi fast ungeschminkt zeigen, was sie und ihre Musik ausmacht: Die Energie und den Spaß am Spiel vor und mit dem Publikum. Ich freu mich auf die Releaseshow. Ich gebe 4 von 6 Blitzen. Album-VÖ:  18.01.2013 (Photo by Christian Brandes)