(Panic&Action /Soulfood) HER BRIGHT SKIES, eine Band aus Jönköping, einem liebenswerten, schwedischen Städtchen, veröffentlicht ihr drittes Album und gibt somit den europäischen Pop-Punkern neuen Hörstoff. Soweit so gut, wie aber hört sich das dritte Album „Rivals“ der Schweden an? Um einmal kryptisch Easy Rider zu zitieren: Das ist schwer zu sagen. HER BRIGHT SKIES traten mir zunächst mit einem ungemein witzigen und sympathischen, selbstverfasstem Pressetext entgegen, der mich schon hoffen ließ, dass ich das nächste Ding aus Schweden entdecken könnte. Ganz so sieht es dann nicht aus. HER BRIGHT SKIES liefern mit „Rivals“ ein souveränes Album ab, aber irgendwie fehlt die Frische und der Esprit, den man sich von einer relativ unbekannten Band erhofft. Das ist nicht falsch zu verstehen: „Rivals“ hat viele gute Lieder (angefangen beim Opener ‚Working Class Punx‘), aber klingt einfach zu glatt und einheitlich. Möglicherweise liegt es daran, dass die Band sich -sicherlich mit besten Absichten- zwei amerikanische Produzenten gegriffen hat und ihr Album in New York City aufnahm. Tatsächlich klingt die Scheibe wie eine Horde anderer Bands irgendwo zwischen Lostprophets, The Used und Aiden; etwas, das man nach der Selbstvorstellung von HER BRIGHT SKIES eigentlich genau nicht erwartet hat. Vor allem der Track ‚Bonnie & Clyde‘ geht bei mir an die Geduldsgrenze. Den Folgesong ‚Lovekills‘ hingegen finde ich wieder ganz gut, wenn auch ähnlich vorhersehbar. Ein richtig krachendes Riff am Anfang, ein cooles, schräges Solo mittendrin…Passt. „Rivals“ geht dem Titel ‚Pain‘ widersprechend ganz schmerzlos und stark weiter. Es folgt dann ein emotionaler Song mit Klavierintro , was auch noch ganz gut funktioniert. Dieser Titeltrack entwickelt sich dann allerdings extrem poppig. Das ist schon in Ordnung, aber dann sollte man auch dazu stehen, statt die weicheren Musikstile abzulehnen. O-Ton HER BRIGHT SKIES: „Her Bright Skies is not a hardcore band, we are not emo, we don't play pop music and we don't do indie stuff.”  Über einige dieser Genres könnte man in Bezug auf die Schweden durchaus diskutieren. Dann kommt mit ‚You Are the Ones‘ leider ein ziemlicher Ausfall, der glücklicherweise von ‚Débutante‘ und ‚Diamonds‘ wieder ausgeglichen wird. Die beiden Songs zeigen ein wenig, in welche Richtung man hätte gehen können. Mit dem Abschlusssong ‚ Sweet Sweet Revenge‘ endet das Album relativ unspektakulär. Nach dieser wenig emphatischen Kritik muss ich doch betonen, dass „Rivals“ insgesamt eigentlich nicht übel ist. Man hört es allerdings immer durch und es hinterlässt keinen wirklich anhaltenden Eindruck, nicht einmal einen Ohrwurm. Die Exclusive Bonus Edition lohnt sich im Vergleich zum „normalen“ Album mit den 11 rezensierten Tracks nicht wirklich, da sie lediglich unauffällige Akustikversionen von einigen schwächeren Songs bietet. Anspieltipps: ‚Débutante, ‚Diamonds, ‚Working Class Punx‘ Album-VÖ: 18.01.2013 (photo by Fredrik Rollmann)