Zum dritten Mal in einem Jahr statten LOWER THAN ATLANTIS dem Berliner Magnet einen Besuch ab. Nachdem sie die ersten beiden Male als Support fungierten, sind sie nun erstmals als Headliner hier. Obwohl mir die Band bei ihren ersten beiden Auftritten gefallen hat, bin ich heute vor allem wegen ihrer Kollegen, der BLITZ KIDS, hier. Die jungen Engländer hatten mich ja letztes Jahr mit ihrer EP „Never Die“ ziemlich begeistert und neugierig auf mehr gemacht. Als es um 21 Uhr losgeht, ist das Magnet bedauerlicherweise noch extrem leer. Die Band beginnt trotzdem pünktlich mit ‚You’re Dead To Me’. Tapfer zieht sie ihr Ding durch, denn es wird schnell deutlich, dass man es mit einem dieser misslichen Konzerte zu tun hat. Eines von der Sorte, bei denen das (spärliche) Publikum viel zu weit weg von der Bühne steht und es der Band wirklich nicht leicht macht. Dabei liefern die BLITZ KIDS eine richtig gute Show ab. Sicher, Sänger Joe könnte das beste aus der Situation machen und die winzige Bühne verlassen oder die Leute auffordern, näher an selbige heran zu kommen, aber dafür bleibt keine Zeit, wenn man sein Set so stramm herunterspult. Es gehört schon eine gewisse Professionalität dazu, so unbeirrt weiter zu spielen. Mein EP-Favorit ‚Warrior’ mit tollem Solo von Jono (links) wird live noch viel lebendiger und das Schifferklavier am Ende bringt das gewisse Etwas. Im nächsten Song hat Nic Schwierigkeiten mit seinen vier Saiten, die aber gut ausgeglichen werden. Dass uns mit ‚Lover Lover’ ein ganz neuer Song präsentiert wird, tangiert vermutlich nur die Wenigsten. Das Lied ist anders, aber gut und lässt meine Erwartungen an ein richtiges Album, das im Juli erscheinen soll, erneut steigen. Zum Schluss hören wir mit ‚The Comedian’ ein ganz altes Stück bevor mit ‚Never Die’ die Single der gleichnamigen EP gespielt wird. Hier kann man sogar schon einzelne Personen mitsingen sehen. Wir sind auf einem guten Weg. Der Hauptact beginnt dann kurz vor zehn. Auch hier kann man wohl sagen, dass LOWER THAN ATLANTIS in Deutschland auf einem guten Weg sind, genügend eigene Fans für solche Shows zu haben. Momentan ist auch hier noch nicht wirklich viel los und man merkt, dass die Band sich das anders vorgestellt hatte. Die Fans, die da sind, sind allerdings schon völlig angefixt und machen alle Späße mit. Mit 'Love Someone Else' beginnen die Briten ihr knapp 55-minütiges Set. Zwischen Songs wie 'High at Five', 'Go On Strike' und Singles wie 'Motorway of Life' erzählt uns Sänger Mike Duce von den Ex-Jobs der Band und wie dankbar  er sei, heute Abend in Deutschland, ja in Berlin zu sein. All das durchzogen von seiner offenbar typisch ironischen Art, die man entweder mag oder nicht. Bassist Dec Hart ist dagegen mit seiner Hüpfballart definitiv ein Sympathieträger. Es geht weiter mit 'War With Words' und langsam merkt man, dass es heute noch keine Fanfavoriten gibt. Als die Band die Bühne verlässt und ihren Sänger alleine 'Another Sad Song' spielen lässt, ist das aber sicherlich ein Höhepunkt. Zur Zugabe ist das Quartett dann wieder vollzählig und liefert mit 'Far Q' noch einen Titel vom Debütalbum und 'Beech Like the Tree', der live ordentlich reinhaut. Alles in Allem ein gelungener Abend, dessen Stimmung wahrscheinlich unter der falschen Location zu leiden hat und dessen Publikum und Promotion in keinem Verhältnis zur gelieferten Qualität stehen!