(Universal)
Diese Woche schlagen
SHOUT OUT LOUDS mit ihrem fünften Studioalbum
„Optica“ auf. Nach einer längeren Tour und folgender Auszeit ist es nun für die fünf
Schweden wieder an der Zeit, sich in die Ohren ihrer Musikjünger zu spielen. Dabei knüpfen sie mit ihrem Sound nahtlos an die alten Sachen an, wirken jedoch textlich weitaus melancholischer und besinnen sich in den Arrangements auf hintergründige, aber an Finesse nicht zu unterschätzende Untermalungen. Zwölf Songs haben ihren Weg auf die Platte finden dürfen.
Zum warm werden präsentiert die Band rund um Sänger
Adam Olenius den Song
'Suger', welcher mit kratzigen Gitarrenklängen beginnt und in den bekannt harmonisch, fröhlichen
SHOUT OUT LOUDS-Sound übergeht. Unverkennbar dabei
Olenius Gesang, der mit sympathischen Nuscheln und weicher Stimme, ein wenig über das Suchen und Finden philosophiert. Besonders schön ist das Ende des Songs gestaltet, dass mit immer langsamer werdenden Instrumenten, behutsam ausklingt.
Bei dem Titel
'Burn' kann der Hörer sich wunderbar in die
skandinavische Einöde wegträumen, durch Vogelgezwitscher, dass nahezu nahtlos in den wunderbar aufweckenden Gitarren-Rhythmus übergeht und mit den zarten Worten
„Morning comes and there's a light upon your shoulder“ beginnt. Ummalt mit leichtem Hall, dezenten Synthesizer-Elementen und der zarten Zweitstimme von
Bebban Stenborg. Dieser Song vereint in Perfektion, warum gerade die
Schweden immer noch Pioniere des Indie-Rock sind.

Mittlerweile können
Adam Alenius (Gesang, Gitarre),
Bebban Stenborg (Keyboards),
Carl von Arbin (Gitarre),
Ted Malmros (Bass) und
Eric Edman (Schlagzeug) auf eine zehnjährige Bandgeschichte zurückblicken, gefeiert von Indierock-Liebhabern weltweit, die den
skandinavischen Sound zu schätzen wissen. Und genau diesen Sound bringt die Truppe in
„Optica“ großartig rüber. Wem nach Schnee und Eis bei diesen Songs nicht ganz warm ums eingefrorene Herz wird und sich bei den fröhlichen und motivierenden Melodien nicht in unendlich grüne Weiten der Natur träumt, kann wohl nicht mehr geholfen werden.
Durch seine Klarheit sticht der Song
'Hermila' deutlich aus seinen Album-Kumpanen heraus, da dieser wesentlich härter und elektronischer ist und ausschließlich
Stenborg singt. Auch eine gewisse Orientierung an achtziger Jahre Elementen ist kaum zu verkennen, was sich klar über den Synthesizer aber auch wie speziell bei
'Glasgow' durch das Echo und längeren elektronisch instrumentalen Ausklang überträgt.
Das Artwork des Album scheint passend zu seinem Inhalt unaufgeregt und simpel, mit einer schwarzen Frauensilhouette auf türkisem Hintergrund, in der die Buchstaben von Name und Titel gefangen zu seien scheinen. Und natürlich ist bei dem Titel
„Optica“ und den vereinzelt gesetzten Buchstaben, auch der Gedanke an eine Adaption eines Sehtests nicht ganz fernliegend.
Zusammenfassend haben
SHOUT OUT LOUDS mit
„Optica“ ein schönes Album auf den Markt gebracht, dass gerade durch seine Unaufgeregtheit und den optimistischen Melodien einen perfekten Begleiter für den nahenden Frühling ist.
Album-VÖ: 22.02.2013
(Photo copyright by Frode & Marcus)