(7Bros. Records / ADA-Warner) Als großer Fan von SEVENDUST freu ich mich jedes Mal auf ein neues Lebenszeichen des Quintetts aus Atlanta, das am Beginn ihrer Karriere von Jay Jay French, dem Gitaristen von Twisted Sister, entdeckt und auf ihrem 1997er Debüt auch produziert wurde. Der Nachfolger "Home" (1999) wirkte etwas zerrissen, da man hier auf der Suche nach einer eigenen Identität war, enthielt mit dem Hit 'Denial' aber schon die Blaupause für den zukünftigen Sound. Auf ihrem 2001er und zugleich dritten Album "Animosity" hatten die fünf Modern-Rocker ihren eigenen Stil gefunden, den sie von da an von Platte zu Platte weiterentwickelten oder wie die Kritiker bemängelten "diesen nur marginal änderten". Das 2003 erschienene "Seasons" war zwar ein Zugeständnis an die Plattenfirma/Charts und enthielt viele Radionummern, konnte aber über weite Strecken gut unterhalten. "Next" war dann ein Befreiungsschlag und man lieferte die bis dato derbste Scheibe ab. 2007 folgte mit "Alpha" ein solider Longplayer, der allerdings wie "Next Teil 2" klang oder wie ein Sampler unveröffentlichter Songs. "Chapter VII" war 2008 die Rückkehr zu mehr Groove und mehr Melodie. Die langen Intros vor jedem Song waren aber auf Dauer etwas störend. "Cold Day Memory" setzte an den Groove des Vorgängers an, war dann stellenweise allerdings wieder zu ruhig. Auf "Black Out The Sun" wollen es die Herrn nun anscheinend wieder richtig wissen. Man schloss sich ins Studio ein und jammte, als gäbe es kein Morgen. Herausgekommen sind dabei mitunter die heftigsten Stücke seit Bandbestehen, wie der Utpempo Brecher 'Till Death' eindrucksvoll belegt. Das Riffing und der tonnenschwere Rhythmus sind SEVENDUST at it's Best und doch sucht man vergeblich nach bahnbrechenden Veränderungen oder Erneuerungen. Die einen nennen es Stiltreue, die anderen Einfallslosigkeit. Mir macht die Platte Spaß, aber die kritischen Töne sind allesamt nachvollziehbar und stellenweise auch gerechtfertigt. Auf der Habenseite kann man dafür eine überirdische Vorstellung von Ausnahmedrummer Morgan Rose genießen, der zuletzt den Kollegen von Eye Empire aushalf und deren Debüt so eindrucksvoll einprügelte, dass es eine wahre Freude war. Lajon Witherspoons Organ ist immer noch einzigartig und seine soulige Stimme bleibt im Metal unerreicht. Die Riffs von Clint Lowery sind ebenfalls eine Wucht. Keine Ahnung, wo er all die Ideen hernimmt, spielt er doch auch bei Dark New Day und ist ebenfalls solo unterwegs. Bleibt zu hoffen, dass er der Band weiter erhalten bleibt und nicht wie zuvor zwischenzeitig aussteigt. Zwölf Nummern tummeln sich auf "Black Out The Sun", die zwar nicht die Sonne verdunkeln aber für Freunde von Disturbed, alten Linkin Park und jedem, der auf moderne, groovige Rockmusik steht, Spaß machen sollten. Klar, das ganze ist nichts neues ABER sch... drauf - es rockt! Man sollte nur nicht den Fehler machen und mehrere SEVENDUST-Platten nacheinander hören 😉 Album-VÖ: 17.05.2013 (Import bereits erhältlich!) (Photo courtesy of 7Bros. Records)