(Paramount) Nun ist es also so weit: WORLD WAR Z kommt nach ewigem ehrfürchtigen Gemunkel in die Kinos. Schon früh gab es Berichte über einen Kampf um die Produktionsrechte zwischen den Firmen von Brad Pitt und Leonardo DiCaprio. Pitt entschied den Wettstreit schon 2006 für sich, dann dauerte es allerdings noch drei Jahre bis das endgültige Drehbuch fertig gestellt war. Weitere zwei Jahre gingen ins Land, bis man mit dem Dreh begann. Dieser fand übrigens überall nur nicht in den USA statt, aber wenn man sich vornimmt, ein Zombiespektakel mit Mainstream-Action zu drehen, muss man sparen, wo man kann. Gilt nach all der Arbeit und Planung das alte Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“? Wir werden sehen. Die Story kommt in relativ neuem Gewand daher, allerdings sind Zombies und Seuchen kein absolutes Neuland. Egal. In einer von Katastrophen gebeutelten Welt, braut sich etwas zusammen. Schon die Titelsequenz lässt keinen Zweifel daran, dass einem gleich etwas Spannendes präsentiert wird. Gekonnt werden Newsausschnitte mit dramatischer Musik unterlegt, die eine uns allen bekannte, aber doch beunruhigende Realität zeigen. Dem entgegen gesetzt: Die Familienidylle. Gerry, ein Hausmann mit UN-Vergangenheit, genießt die Zeit mit seiner Familie, bis sich alle inmitten eines schrecklichen Durcheinanders wiederfinden. Autos werden geschrottet, Straßen verstopft, Supermärkte geplündert, es herrscht Anarchie. Und dann wären da noch die sonderbaren Genossen, die sich mit klapperndem Gebiss und steinharten Stirnbeinen über ihre Mitmenschen hermachen. Ja, es ist der Beginn einer Zombie-Pandemie. Einmal gebissen, gibt es kein Zurück und man wird ebenfalls zum hungrigen Untoten. Dank seines Berufs kann Gerry seine Familie vor dem Gröbsten bewahren und für's Erste in Sicherheit bringen. Leider fordert sein altes Team eine Gegenleistung für den Schutz. Gerry muss in  seinen alten Job zurückkehren und den Auslöser der Seuche, den Patient Null finden. Diese Aufgabe trennt ihn von seinen Lieben und führt ihn fast um die ganze Welt. Zweifelsohne wird er seine schnell zum Scheitern verurteilte Mission und somit seine Familie retten wollen, auch wenn es ihn selbst vielleicht alles kostet.... Zugegeben, die Story klingt zusammengefasst schon an einigen Stellen pathetisch und vorhersehbar.  Trotzdem funktioniert sie insgesamt. Alles andere wäre bei so einem Mammut-Projekt auch überraschend. Hier stimmen die Effekte, das Tempo und natürlich auch die Schauspieler. Lobend zu erwähnen sei die im Mainstreamkino völlig unbekannte Daniella Kertesz, die einen Leutnant der israelischen Armee spielt. An ihr ist zu sehen, dass die Produzenten es sich zum Ziel gemacht hatten, in den jeweiligen Ländern „Einheimische“ zu besetzen, um die Authentizität zu steigern. So findet dann auch Moritz Bleibtreu seinen Weg nach Wales (als WHO-Arzt). Allerdings gibt es inhaltlich so einige Schnitzer, in denen das Kinovergnügen zwischenzeitlich von Frustration abgelöst wird. Auf die Gefahr hin, zu SPOILERN Wenn mein Mann gerade in gefährlicher Mission zwischen karnivoren Zombies, die auf Geräusche und Lärm reagieren, weilt, rufe ich ihn vielleicht einfach mal nicht an. Aber ganz abgesehen von den Momenten, in denen man nur auf ein facepalm-Bild wartet, bietet WORLD WAR Z alles, was man von einem Endzeit-Actionfilm erwarten darf. Eine durchaus „plausible“ Story (im Rahmen der Möglichkeiten), eine sinnvolle Lösung und gruselig-eklige Zombies. Wer auf der Suche nach Blut und Gore ist, ist hier allerdings falsch. Filmstart: 27.06.2013