(Let It Burn Records) Langsam wirds unheimlich. Es ist doch gerade mal ein paar wenige Wochen her, dass ich Let It Burn Records für die starke The Haverbrook Disaster gelobt habe - und jetzt DAS hier: „Hopesick“, das erste Album über die volle Distanz der Hamburger Jungs von LIGHT YOUR ANCHOR setzt gleich noch mal einen oben drauf und markiert das vermutlich stärkste Album des Münchener Labels bislang. Und was genau haben wir hier? Ein rundherum grandioses Album, stark geprägt vom Melody-Punk der 90iger und Hardcore Bands wie Have Heart oder auch moderne breitenkompatibele Bands wie The Ghost Inside. Verspielte Gitarrenriffs treffen auf harte, moderne Breakdowns, schnell gespielte Strophen auf ausufernde Refrains mit fetten Chorus-Parts bei denen vor meinem inneren Auge sich dich Kids fingerpointender Weise bei Pile-Ons die Seele aus dem Leibe schreien. Das liegt vor allem auch am Gesang selber, denn das Wechselspiel aus hartem, geschrieenen Gesang und melodischen Parts, dass durchweg alle Songs durchzieht, nimmt einen einfach mit. Sehr emotional, sehr mitreissend. Eins der Hightlights ist 'Fall And Stand' bei dem Johnny von Liferuiner sein Organ ausleiht. Zu dem Song gab's schon vor einiger Zeit eine Video-Single-Auskopplung. Das Teil kratzt aktuell (heute ist der 16. Juni) hart an der 100.000 Klicks Grenze - und das zurecht. 'Break The Routine' ist noch am deutlichsten vom Melody Punk beeinflusst, wohingegen 'Buried In My Mind' tragend und sehr intensiv daher kommt. Was die Platte von der vollen Punktzahl abhält ist a) dass immer noch ein bischen Luft nach oben sein muss und b) das über die volle Spielzeit das Songwriting und hierbei vorallem das Wechselspiel beim Gesang konsequenter ausstrukturiert sein könnte. Manchmal kommt der Wechsel zu häufig, worunter ein wenig die eigentliche Stimmung des Songs leidet. Aber das ist Mäkeln auf ganz hohem Niveau. Denn das Gesamtpackage aus Bandname (Hamburger Jungs, die LIGHT YOUR ANCHOR heissen!!), Albumtitel („Hopesick“ - großartig), Texten (If there is a chance for change - Will I take it or will I leave it - I just can't waste my life away - But do we make it, you better believe it), Artwork und Sound sprühen vor Liebe zum Detail, „Dedication“ wie man so schön im englischen sagt. Hier sind Leute mit ganz viel Herzblut bei der Sache, die ein mitreissendes und wahnsinnig positives Album gemacht haben, dass eure Aufmerksamkeit verdient. Ich spar mir den „wär‘s ne Ami-Band...“ - Quatsch. Die Jungs werden groß werden. Album-VÖ: 14.06.2013 (Pic courtesy of Let it Burn Records)