(Eleven Seven / EMI)
Eine dicke Klappe haben die Jungs von
FIVE FINGER DEATH PUNCH schon immer gehabt und ihre neuesten Outputs stets über den grünen Klee gelobt. So ist es nicht verwunderlich, dass im Vorfeld zu
"The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell" wieder eine dicke Lippe riskiert wurde. Doch wer hätte gedacht, dass die Mannen um die Gründungsmitglieder Gitarrist
Zoltan Bathory und Sänger
Ivan L. Moody diesmal anscheinend wirklich ein dermaßen kreatives Hoch erlebt haben, dass sie ihr Material auf zwei Alben aufteilen "mussten".
Das Debüt
"The Way Of The Fist" war 2007 ein gelungener Bandeinstand in der harten Musikwelt, ging es doch voll auf die Zwölf und bot fast ausnahmslos eingängige Modern Metal Brecher. Die Nachfolger
"War Is The Answer" (2009) und
"American Capitalist" (2011) enthielten zwar ebenfalls reihenweise gute Nummern aber auch einige Füller.
Angesichts der Fülle an Hits auf dem aktuellen Album
"The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell", kann man wirklich schon mal auf dicke Hose machen. Denn diesmal ist
FIVE FINGER DEATH PUNCH wahrlich die musikalische Umsetzung des Bandnamens gelungen, denn nahezu alle vertretenen Songs sind die beschriebenen fünf gezielten Schläge durch die Fingerspitzen auf die Brust, die aber gottlob für den Hörer nicht den Tod bedeuten, sondern ihn vielmehr in beste Party-Laune versetzen und die Vorfreude auf Teil 2 enorm steigern!
Die Produktion von
Kevin Churko (
Ozzy Osbourne, In This Moment) ist mal wieder enorm fett, aber leider auch etwas übertrieben basslastig wie der Vorgänger, wodurch die Double Bass Attacken je nach "Abhöranlage" fast etwas störend wirken können.

Die Refrains sind fast ausnahmslos Ohrwürmer und die vielen Gastauftritte zusammen mit dem brutalen Cover von
LL Cool Js ‘Mama Said Knock You Out’ das Salz in der Suppe.
Schon der Opener
‘Lift Me Up’, ein Duett mit
Judas Priest Sänger
Rob Halford ist nicht nur ein gelungener Einstand in den Metal Reigen, vielmehr ein echter Ohrwurm. Weitere Gastbeiträge sind das unverwechselbare Gebrüll von
Soulfly-Frontmann
Max Cavalera auf dem Banger
'I.M. Sin', Jamey Jastas (
Hatebreed) kehlige Hardcore-Shouts beim Mosher
'Dot Your Eyes And Cross Your Teeth', die Rapeinlagen von Szenegröße
Tech N9ne in dem bösen Stampfer
'Mama Said Knock You Out' bis hin zur abwechslungsreichen Gesangseinalge von
In This Moment Sängerin
Maria Brink bei
'Anywhere But Here'.
Doch
FIVE FINGER DEATH PUNCH Songs funktionieren auch ohne die Unterstützungen, wie die Versionen der Stücke ohne "Fremdeinwirkungen" beweisen. Darüber hinaus ist das Quintett musikalischer und abwechslungsreicher geworden, was die neue Bandbreite belegt, persönliche verletzliche Momente treffen auf Epik und brutale Riffexplosionen. Wo bei den Vorgängern stellenweise melodische
Slipknot Pate standen, hat man sich neuen Einflüssen geöffnet, sodass man Verweise auf
Disturbed oder
Pantera ebenso heraushört wie Anklänge des modern Metal oder klassischen Hard Rock. Die vielen Ideen und Einflüssen haben die fünf Mucker zu einem unterhaltsamen Album verwoben, dass 100% nach
FFDP klingt!
Album-VÖ: 26.07.2013
(Photo courtesy of Eleven Seven)