(Fat Wreck / Edel)
Eines vorneweg: vorliegendes Album
"Bad News" von
GET DEAD ist eine der größsten Überraschungen im Roster des
Fat Wreck-Labels. Und wer die Eckdaten der Produktion liest (
Motor Studios, produziert vom dicken
Mike himself, Support von
Lag Wagon Mitgliedern usw.) ahnt man auch nicht, dass einen kein MelodyCore oder straight runtergerotzter PunkRock erwartet, sondern sowas wie Adult-Pub-Akustik-Style mit PunkEdge. Abwechslungsreichtum wird vorgetäuscht und man bleibt gespannt dran, aber etwas unausgegoren wirkt das Ganze schon.
Der Opener
'Kerouac's Teeth' kommt sehr entspannt um die Ecke und lässt positiv an Soloprojekte diverser
Gainesville-Größen denken.
'The Process' ist ein veritabler Hit, der sofort hängenbleibt und definitiv Lust auf mehr macht. Ich bin persönlich kein Fan von Gruppen à la
Gogol Bordello und deswegen ist
'Welcome To Hell' der für mich antrengenste Song (Trompeten hier, Akkordeon da - Offbeat Rhythmus mit Balkan-Elementen) - angeheitert auf'm Dancefloor wird's wahrscheinlich funktionieren...
'Burn Out' geht in die "HC/Punk Mitglied möchte sich verwirklichen"-Richtung, das ist auch das, was
GET DEAD ausmacht: schön abgehangene Melodien, famos zuende gebracht.
'Burn Out' sowie das nachfolgende
'Landslide' sind wunderbare, kurzweilige und voll instrumentierte Songs mit Hitcharakter.
'This One's for Johnny' hat wieder diesen drängenden, euphorischen Ton Marke
Tim Barry/Tim Vantol - nur mit Akustikgitarre und außerordentlich geilen Background-Chören treibt der Song nach vorne. Track Nr.7 (
'Riverbank') des
Fat Wreck-Debüts ging leider komplett an mir vorbei, keine Ideen oder Hooklines, die sich festsetzen könnten - beim Livekonzert würde ich bei
'Here's your Song' wahrscheinlich die Bedürfnisanstalt für Männer ausuchen, um bei
'Bartender' den Wink mit dem Zaunpfahl zu folgen und mich getränketechnisch am Tresen zu versorgen.
Die Aufmerksamkeitsspanne nimmt während des Durchlaufs rapide ab, wobei ich den Jungs aus
San Francisco nicht unrecht tun möchte, aber die teilweise Gleichförmigkeit im letzten Drittel (u.a.
'Leave a Message') macht es nicht einfach, interessiert auf Überraschungen zu warten bzw. zu entdecken.
'Problematic' ist kurz vor Ende nochmal 'n Wecker, der auch stimmlich stark an
Lawrence Arms (was machen die eigentlich?) erinnert. Der typische Rauschmeisser: sehr melancholisch gehalten, sich stetig steigernd im Finale....
Fazit: Für Fans von Akustik-Punk oder Bands wie
Swingin' Utters oder alten
Against Me! mahr als ein Ohr wert...'ne EP hätte meiner Meinung nach aber auch gereicht.....wohlgemeinte 4 von 6 Blitzen!
Album-VÖ: 02.08.2013
(Photo by Matthew Reamer)