(Nuclear Blast)
Matt Barlow hat während seiner Zeit bei
Iced Earth wohl nicht nur mir viele schöne Gänsehautmomente beschert und unzählige Metal-Klassiker stimmlich verdelt. Mit
Ripper Owens wurde nach seinem Ausstieg zwar ein technisch brillanter Nachfolger gefunden, der aber kaum eigene Akzente setzen konnte. Erst mit ihrem letzten Werk
"Dystopia" brachte die Band um Gründer und Gitarrist
Jon Schaffer alle Zweifler wieder zum verstummen.
Barlow sang nach seinem Ausstieg zwischenzeitlich bei den Dänen
Pyramaze und trällerte das Powermetal Album
"Imortal" ein, welches
Schaffer wohl dazu animierte, ihn nach seinem Ausstieg noch einmal ins
Iced Earth-Lager zurückzuholen, doch konnte das Songmaterial der letzten gemeinsamen Kollaboration nicht wirklich überzeugen.
Komisch nur, dass
Barlow als Hauptgrund für seinen erneuten Ausstieg bei der vereisten Erde das viele Touren angab, nun aber mit seiner neuen Kappelle
ASHES OF ARES schon jetzt viele Gigs vorzuweisen hat. Schwamm drüber. Zur Band gehören Gitarrist
Freddie Vidales, der ebenfalls eine Weile bei
Iced Earth Mitglied war und Ex-
Nevermore Drummer
Van Williams.

Angesichts der musikalischen Vergangenheit der Band ist es nicht verwunderlich, dass sich
ASHES OF ARES stellenweise wie eine Mischung der aufgeführten Bands anhören, wie Stücke wie
'Move The Chains' belegen. Die Gitarrenfraktion spielt dabei eher traditionell, während die Rhythmusgruppe sehr modernen agiert, die manchmal aber auch, wie etwa im Opener, etwas überfrachtet bzw. unpassend zu den simpleren Gitarrenriffs klingt. Das Fundament gibt
Matt Barlow viel Platz, seine unnachahmlichen Gesangslinien auszubreiten. Die Stücke sind ausbalanciert arrangiert, pendeln stets zwischen der bereits angesprochenen Moderne und Tradition. Es wird viel Wert auf die Melodien gelegt, wodurch hier und da ein echtes
Iced Earth-Feeling aufkommt. Die musikalische Bandbreite reicht von epischen Stücken über thrashige Riffs (
'What I Am'), bis hin zu leicht progressiven Stücken wie etwa
'Dead Man's Plight'. Schön, dass die Songs im Vordergrund stehen und weniger das technische Vermögen der Musiker, wodurch auf lange Instrumental-Parts verzichtet wird. Für Kurzweile ist also gesorgt. Doch fehlen auf der anderen Seite echte Hits, wie man sie eben von
Iced Earth oder
Nevermore kennt. Und sich schier endlos wiederholende Refrains sorgen auch nicht für eingängige Hooklines, sondern eher für Langeweile. Der Gänsehauteffekt will sich hier einfach nicht einstellen. So stellt das Debüt einen guten Einstieg dar, der zu überzeugen weiß, aber noch zu wenige eigene Akzente setzen kann. Vielleicht gelingt ja mit der nächste Scheibe der ganz große Wurf!
Album-VÖ: 06.09.2013
(Photo courtesy of Nuclear Blast)