(Indie Recordings)
Das Septet aus Schweden war allem Anschein nach noch nicht ganz fertig mit der Vertonung von Metropolis, dem legendären Science-Fiction Film aus den 20gern. Ein gutes halbes Jahr nach „
Vertikal“ schieben sie noch eine 4 Song-Mini-CD hinterher. Wobei Mini-CD als sehr relativ zu betrachten ist, kommt sie doch auf 36 Minuten Spielzeit. Full-lenght Länge also nochmal. Dabei sind die Songs zwar sehr Nahe an „
Vertikal“ dran, in ihrer Grundstimmung aber doch anders. Eher ruhiger, vordergründig simpler aufgemacht und nicht so krachig wie auf
„Vertikal“. Mehr Post und noch weniger Metal.
Der Opener ,
Oro‘ ist ein siebeneinhalb-minütiges Monster, eine verstörende Symphonie, die da aus den Boxen kracht und wabbert. Total vereinnahmend. ,
Light Chaser‘ dann kommt ganz minimalistisch daher, mit wenigen Gitarrenparts und aufbauend auf einem Marsch-artigen Beat. Das spannende an
CULT OF LUNA ist, wie sie es schaffen, aus diesen zunächst simpel wirkenden Grundlagen durch geschicktes Einsetzen der dichten Synthie-Wände und allerlei Percussion eine Soundwand zu kreieren, die Ihresgleichen sucht.
Der verstörende Schreigesang setzt das i-Tüpfelchen auf die düstere Atmosphäre. Kalt, maschinell, im Gleichschritt, endlose Wiederholungen, Monotonie - ich finde auf „
Vertikal II“ kommt die Stimmung von Metropolis noch besser durch. Beim dritten Song ,
Shun the Mask“ knacken die Jungs wieder die 11-Minuten Marke ehe eine Remix-Version von ,
Vicarious Redemption‘ den Abschluss bildet. In dieser Version ist der Songs sehr Ambient-lastig und zeigt eine schon etwas andere Seite.

Bleibt abzuwarten, ob mit dem Nachschlag, dass am Ende eine langer Tour-Periode erscheint, für
CULT OF LUNA eine Art Kapitel beendet wird, als Abschluss dieser kreativen Periode sozusagen.
So kurz nach dem Hauptwerk und auch musikalisch doch so na dran ein ausführliches Review zu shreiben undBlitze zu vergeben ist etwas schwierig. Wie oben schon gesagt, wir kriegen hier die etwas ruhigere, mehr Ambient-lastige Seite von
CULT OF LUNA, die sich aber nahtlos an „
Vertikal“ anschließt und niemanden enttäuscht. In sofern gehört das gute Stück auf jeden Fall neben die anderen ins CD-Regal. Und den Vinyl-Lovern wäre es auch echt nicht zuzumuten gewesen eine Tripple-180gr-LP jedes mal aus dem Regal zu wuchten, wären die Songs Teil von „
Vertikal“ gewesen.
Ein zweites Mal großartig.
Album-VÖ: 20.09.2013
(Photo copyright by Indie Recordings)