(Nuclear Blast)
Mit
"Savages" legt
Max Cavalera inzwischen sein neuntes
SOULFLY-Werk vor. Ich benutze hier bewußt den Singular, denn
Maxe ist seit jeher Hauptsongwriter und die einzige Konstante im stetig wechselnden Line Up, bis auf Gitarrist
Marc Rizzo, der nun schon seit ein paar Alben dabei ist. Fellgerber
Kinkade ist es diesmal, der sich verabschiedet hat und
Max' Sohn
Zyon sitzt nun (vorübergehend?) hinter der Schießbude.
Musikalisch bekommt man auf
"Savages" erneut derben Death Trash geboten, wie ihn die Fans schon seit Album Nummer vier
"Dark Ages" gewohnt sind. Die Weltmusik-Einsprengsel und Percussion-Untermalungen haben seit der großartigen
"Primitive"-Platte aus dem Jahr 2000 stetig abgenommen. Dafür sind diesmal die Gastbeiträge wieder zahlreicher, ähnlich wie damals. Diese Farbtupfer sorgen für die nötige Abwechslung, denn der typische
SOULFLY-Song ist simpel gestrickt, bietet einfache Riffs, gutturalen Ein-Ton-Gesang von
Maxe himself und ist in der Regel Uptempo, mit eingestreutem Groove-Part. Die zehn Stücke auf
"Savages" bieten da kaum eine Ausnahme, doch vor allem Fans der
"Arise"-Phase von
Sepultura dürften so wieder frohlocken. Stücke wie die Dampfwalze
'Cannibal Holocaust' könnten ohne weiteres auf jenem Album stehen.
Kommen wir zu den Gastbeiträgen: Bereits im Opener
'Bloodshed' ist ein weiterer
Cavalera zu hören und so brüllt hier stellenweise
Max’ Sohn
Igor ins Mikro. Da der Track
'Fallen' schon in Richtung Deathcore geht, darf sich hier
I Declare War-Grunzer
Jamie Hanks richtig austoben. Auf
'Ayatollah Of Rock 'N' Rolla' ist unverkennbar
Clutch's
Neil Fallon zu hören, der den ungewöhnlichen Song veredelt. Schade, dass nicht mehr solcher mutigen Lieder vertreten sind. Auf
‚K.C.S.’ hat
Napalm Deaths Mitch Harris sein Kreischorgan verewigt, dass dem Song einen kranken Drive verpasst.

Songs die noch herausstechen sind
'El Comegente', welches halb in portugiesisch, halb in spanisch erklingt und bei dem
Max gesanglich von Basser
Tony Campos (Ex-
Static X) unterstützt wird. Den Abschluss bildet das stellenweise angepunkte
'Soulfliktion', welches zwischen Stilen, Tempi und Stimmungen geschickt hin und her pendelt.
Für sich genommen ist
"Savages" eine gute Platte, doch wer, wie ich, den Back-Katalog der Band, sowie die
Cavalera Conspiracy-Alben im Schrank hat, von
Sepultura ganz zu schweigen, der kann, ob der ähnlichen Ausrichtung vieler Stücke, sich hier und da ein „oh, den Part kenn ich“ nicht verkneifen. Ein anderer mag diese Konstante feiern, ich für meinen Teil wünsche mir, die Erhöhung des Weltmusik-Anteils zurück, welcher die Musik von
SOULFLY deutlich abwechslungsreicher gemacht hat!
Album-VÖ: 04.10.2013
(Photo by Charlene Tupper)