(Eleven Seven / EMI) Jetzt ist es also da, Album Nummer Zwo der "Fünf Finger Totschläger". Enthalten sind zehn Eigenkompositionen, eine solide Covernummer und ein Interludium. Ist das Langeisen nun aber wirklich besser als der erste Teil? Um das herauszufinden, wollen wir euch an dieser Stelle die Platte Track für Track vorstellen: Der Opener 'Here To Die' beginnt als Uptempo-Nackenbrecher, der dann mit typischen "Time trifft auf Halftime"-Wechseln spielt, um immer wieder kurz an Geschwindigkeit zuzulegen. Der hochmelodische Refrain ist ein echter Ohrwurm, der das Lied zum idealen Eröffnungsstück macht. Mit 'Weight Beneath My Sin' geht es deftig aber harmonisch weiter. Der treibende Stampfer wird im Refrain mit Doublebass untermalt und besitzt im Chorus eine packende Hookline. 'Wrecking Ball' schlägt rhythmisch in eine ähnliche Kerbe, zieht aber durch erhöhten Double Bass und Brüllgesang-Anteil in Sachen Aggression weiter an und macht die Nummer zu einem schönen „Banger“. Mit 'Battle Born' steht die erste Ballade der Platte ins Haus. Hier regiert der Pathos und doch macht das pseudo-heroische Stück Spaß, trotz viel Schmalz und typischer Ami-Rock-Trademarks. Der Midtempo-Groover 'Cradle To Grave' will dann wieder Boden gutmachen und geht kerniger gerade nach vorne los. Das Wechselspiel aus melodischem Gesang und bitterbösem Gebrüll geht auf und das Ganze wird von einem packendem Refrain gekürt. 'Matter Of Time' legt noch eine Schippe drauf und zieht das Tempo etwas an, auch wenn er ebenfalls in mittleren Geschwindigkeitsregionen zu Hause ist. Eine "fiese" zermalmende Strophe geht in einen "Kopfschüttel"-Part über, dem ein schöner Chorus aufsitzt. Der Breakdown vor dem Solo knallt und spätestens beim nachfolgenden Refrain singt man inbrünstig mit! Das Instrumental 'The Agony Of Regret' ist eine schöne Verschnaufpause und schmeichelt den Ohren. Warum dann jedoch wieder ein ruhiges Stück folgen musste, ist hier die Frage. Aber das berührende 'Cold' ist eine gute Antwort darauf. Großes Kino, kein Singer-Songwriter-Stück, sondern ein Herz-Schmerz-Hardrocker, der im Refrain etwas an Härte zulegt. 'Let This Go' startet als Uptempo Nummer, fährt dann aber in der Strophe wieder einen Gang zurück. Ein wunderschöner Refrain bohrt sich tief ins Langzeitgedächtnis. FFDP-2013Der nächste Titel ‘My Heart Lied’ lässt wieder eine Ballade vermuten und man liegt damit "halb" richtig. Sprechen wir also von einer Halbballade mit ordentlich Druck und einem einprägsamen Chorus. 'A Day In My Life' ist der einzige Titel, der etwas unausgegoren wirkt, wenngleich er keinesfalls schlecht ist. Was auffällt ist, dass alle Songs (das Instrumental ausgenommen) in der guten Radio-Songlänge von etwa dreieinhalb Minuten daherkommen. Ein "Schelm", wer da von Berechnung spricht! Einziger Ausreißer, die abschließende Cover Version 'House Of The Rising Sun', die sich zu Beginn seht stimmungsvoll aufbaut, dann aber wieder etwas an Boden verliert. Summa summarum muss man sagen, dass FIVE FINGER DEATH PUNCH das Kunststück gelungen ist, "Volume 1" zu übertreffen. Wobei man auch sagen muss, dass die Halbwertzeit des Vorgängers durch einige zu offensichtliche Songstrukturen und stellenweise recht simple Refrains mit jedem Durchlauf nachlässt. Hier scheint sie dagegen zu wachsen, da die Mehrheit der Chorus-Aufbauten vielschichtiger ist, wie auf den früheren Scheiben. Wie man jedoch in einem Jahr zu dem Material steht, muss der Zahn der Zeit zeigen! Fans der ersten Stunde werden allerdings schnelle Nackenbrecher-Songs vermissen, denn auf "The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell (Volume Two)" regieren die Stampfer! Album-VÖ: 15.11.2013 (Photo courtesy of Eleven Seven)