(Indie Recordings/Edel) Das norwegische Black Metal-Duo ISKALD ist zurück. Drei Jahre nach dem Vorgängeralbum "The Sun I Carried Alone" liefert die hochgelobte Band ihr bis dato epischstes Werk ab. Dies fällt schon beim Blick auf die Titelliste auf, gerade einmal sechs Lieder tummeln sich auf dem Silberling, keines davon läuft allerdings unter sieben Minuten, so dass man im Endeffekt trotzdem ein 50-minütiges Album abliefert. Jeder Song befasst sich dabei mit einem anderen Thema, man kann also bei "Nedom Og Nord" von einem Konzeptalbum sprechen. Bereits der erste Song 'A Fading Horizon' zeigt auf, dass die Musik sich bei dem vierten Album doch etwas gegenüber den Vorgängern verändert hat. So sind die Thrash-Metal Einflüsse komplett verschwunden und auch vom Melodic Death ist eine ganze Ecke weniger zu hören. Dies hat zur Folge, dass das Lied längst nicht so eingängig ist, als man es sonst von ISKALD gewohnt ist. Über die sieben Minuten wiederholt sich aber auch keines der Elemente und so etwas wie Strophen oder ein Refrain sind nicht zu erkennen. Es wird einfach gegrowlt und die instrumentale Arbeit ist mehr als erhaben und lässt deutlich die musikalischen Qualitäten der Band erkennen. Mit 'Underworldly' geht es nicht großartig anders weiter, nur dass der Song noch eine Nummer ruhiger als der Vorgänger ist und ein bisschen mehr Melodie versprüht. Man merkt immer deutlicher, dass dieses Album mehr auf den epischen Aspekt angelegt ist, als auf rauen Metal zu setzen. Mit fast acht Minuten wird das dann allerdings irgendwann fast schon anstrengend. SONY DSCMit 'Iskald' will man sich dann selber ein Denkmal setzen und so ist der Gesang auch auf norwegisch gehalten und teilweise so langsam und ruhig, dass man die Kälte schon spüren kann. Aber auch hier schießt man mit der Länge doch wieder übers Ziel hinaus. Bei 'The Silence' ist der Titel sicherlich nicht Programm, wird doch zu Anfang schon ganz gut geknüppelt und mit über neun Minuten handelt sich dann auch um den zweitlängsten Song des Albums, wo die Abwechslung doch etwas zu kurz kommt. Über 'Nidingsdåd' habe ich auch gar nix mehr zu sagen und widme mich deswegen lieber gleich dem Finale in Form des Titeltracks 'Nedom Og Nord'. Dieser Song ist klar das Highlight des Albums, denn er ist verdammt abwechslungsreich und vor allem sehr melodisch. Endlich bleiben mal wieder ein paar Melodien im Ohr hängen, etwas was man zuvor schmerzlichst vermisst hat. Da vergehen dann die über zehn Minuten tatsächlich deutlich schneller, als die sieben Minuten der vorherigen Tracks. Epik, Melodie und Atmosphäre bei diesem Song stimmt so ziemlich alles und somit stellt er einen mehr als gelungenen Abschluss dar. "Nedom Og Nord" ist kein Album, was es dem Hörer einfach macht. Kurz mal reinhören und begeistert sein ist definitiv nicht möglich. Stattdessen muss man tatsächlich ein bisschen mit dem Stoff arbeiten und die einzelnen Phasen auseinandernehmen, um zu erkennen, wie hochqualitativ das gebotene Material wirklich ist. Außer dem sehr gelungenen Abschluss, sind die Songs aber ohne Frage überlang und ufern dafür zu sehr aus. So ist es im Endeffekt ein gutes Album, dem aber der letzte Kick fehlt und teilweise doch zu träge daherkommt. Anspieltipps: 'Nedom Og Nord' Album-VÖ: 17.01.2014  (Photo courtesy of Indie Recordings)