(Rise Records) Ihre 2011 erschienene Scheibe "The Flood" war ein Hammer und führte zum Durchbruch der Jungs von OF MICE & MEN. Unendlich viele Touren und Festivals mit diversen Genregrößen sowohl als Support, als auch als Headliner wurden gespielt. Glatt lief es trotzdem nicht immer für die Jungs aus Kalifornien. Diverse Besetzungswechsel ziehen sich durch die Bandgeschichte. Nach der Rückkehr von Frontmann Austin Carlile schien zuerst alles in Butter, bis dann im Februar 2012 die Zweitstimme und Bassist Shayley Bourget die Band wegen Alkoholproblemen und Depressionen verlassen musste. Ein Umstand, der sich zuerst gerade live als Nachteil erwies, da Fronter Carlile diesen Part zusätzlich mehr schlecht als recht übernahm und so eine Menge vom Live-Spirit verloren ging. Der zunächst als Übergangslösung engagierte Aron Pauley von Jamies’s Elsewhere machte seine Sache dann aber so ordentlich, dass er den Posten nun fest inne hat. Mit "Restoring Force" kommt nun der dritte Streich in die Regale und wird von uns genau unter die Lupe genommen. Mit 'Public Service Announcement' geht es gleich in die berühmten Vollen und es pumpen harte Rythmen aus den Boxen. Das Tempo ist dabei ordentlich, wenn aber nicht übermäßig hektisch. Man merkt bereits an den ersten Momenten, dass es OF MICE & MEN ein wenig rockiger und weniger core-ig angehen lassen. An cleanen Vocals wird hier komplett gespart. Auch 'Feels Like Forever' groovt mehr, als dass es einem die Socken wegbläst. Aber die neue Art gefällt und macht Bock auf mehr. Mit 'Bones Exposed' wird es dann härter. Parallelen zu "The Flood" sind erkennbarer als bei den ersten beiden Nummern. Live wird dieses Monster jede Hütte niederbrennen. 'Would You Still Be There' ist Stadion-Rock pur und bringt wieder die neue Seite des Fünfers zum Vorschein. Leichte Ähnlichkeiten zu Papa Roach sind erkennbar und wir wissen, dass es da deutlich schlimmeres gibt. OM&M_PromoUm noch einmal kurz beim Nu-Rock zu bleiben, 'Glass Hearts' startet mit einem Intro, welches an eine berühmten Korn-Song erinnert. Wer es unten hinschreibt bekommt bei Gelegenheit von Zosse einen Himbeerlolli spendiert. Der Rest sind harte Gitarren, brutale Shouts und ein paar leichte Breakdowns inklusive schöner Klargesangslinie. Zart, zarter, ‚Another You'. OF MICE & MEN können auch kurz und zwischendurch mal romantisch. Die Wutausbrüche dazwischen sind gut dosiert und machen dieses Teil zur echten Überraschung im Mäuse-Universum. 'Break Free' ist zwar um einiges härter, trotzdem werden eingefleischte Nischencoreler auch mit diesem Song Probleme haben. Nichts ist vertrackt, nichts ist wie sonst. Außer bei 'You Make Me Sick' vielleicht. Hier darf sich im Tanzschuppen wieder durch die Menge geboxt werden. Aber wir wollen ja mittlerweile lieber mit den Männern und Mäusen rocken und von daher ist 'Identity Disorder' auch kompatibel zu Altrockern wie mir. Vorab wurde bereits der Song 'You're Not Alone' vorgestellt und bildet quasi den Spagat zwischen alt und neu. Am Ende von "Restoring Force" schweben wir mit 'Space Enough To Glow' noch mal ein wenig davon und so findet OF MICE & MEN 2014 ein genauso ungewöhnliches Ende, wie es sich durch die gesamte Scheibe an Unerwartetem gezogen hat. So sehr ich "The Flood" auch geliebt habe, es war für OF MICE & MEN an der Zeit, etwas zu verändern und das spürt man auf "Restoring Force" sehr deutlich. Auch wenn mir die Ohrwürmer ein wenig fehlen, so ist die neue Scheibe in ihrer Komplettheit ein Wegweiser und Maßstab für alles was 2014 noch kommt. Album-VÖ: 24.01.14 (Photo courtesy of Rise Records)