(Indie Recordings/Edel) Dieses Jahr feiern KAMPFAR ihr 20-jähriges Jubiläum und machen sich mit ihrem sechsten Album "Djevelmakt" gleich selber ein Geschenk. Die Band steht seit jeher für die gelungene Verschmelzung von Black und Pagan Metal, auch wenn seit dem Ausstieg von Thomas im Jahr 2010 die Folkelemente immer rarer geworden sind. Und genau diese letzten zwei CDs wussten nicht vollends zu begeistern, weshalb man dieses Album nun genauer betrachten sollte. So verließ die Band z.B. Napalm Records und es zog sie in die Heimat nach Bergen und zum dortigen ansässigen Label Indie Recordings. Ähnlich den Labelkollegen von Iskald haben auch diese Lieder eine beachtliche Länge und so geht 'Mylder' als Opener gleich erst mal fast sieben Minuten. Dieser startet übrigens sehr schön mit einem Klaviersolo und wird dann immer härter und erzeugt ein wirklich „nordisches“ Gefühl beim Hörer, die norwegischen Texte tragen dazu besonders fördernd bei. Auch das Flötenspiel passt sehr gut in den Song und so hat man einen rundum gelungenen Einstieg. Und überraschenderweise steht mit 'Kujon' gleich ein wirkliches Highlight der CD an. Es geht nicht ganz so erdig zur Sache, aber die Melodie die hierfür geschrieben wurde, weiß wirklich zu überzeugen. Mit 'Blod, Eder og Galle' kommen zu Beginn sogar deutlich wieder die Folk Elemente zum Vorschein, wenn alles wie in einer Trollhöhle klingt. Darauf wird alles deutlich schneller und es gibt gelungene Pagankost. Nun wird der 'Swarm Norvegicus' freigelassen, welcher schon etwas mehr in die Black Metal-Richtung geht und nicht so folkig daherkommt. Auch 'Fortapelse' weiß einen zu unterhalten und ist mit nicht mal 5 Minuten auch einer der kürzeren Titel. 'De Dødes Fane' und 'Svarte Sjelers Salme' sind auch gute Stücke, die allerdings auch nicht besonders hervorstechen. Ganz im Gegensatz zu 'Our Hounds, Our Legion' dem Abschluss des Albums, welcher mit langsamen und ruhigen Akustikgitarrenklängen beginnt und sich dann zum Pagansong allererster Güte wandelt. Die Melodie geht schnell ins Ohr und bleibt dort auch länger hängen, etwas was man bei den vielen vorangegangen Songs etwas vermisst hat. kampfar-djevelmakt-5241KAMPFAR liefern mit "Djevelmakt" wieder ein gelungenes Album ab. Vor allem wenn die Folkelemente wieder zum Tragen kommen, weiß die Scheibe besonders zu gefallen. Und das ist zum Glück wieder öfter der Fall, als bei den zwei Vorgängerscheiben. Nur so richtige Ohrwurmqualitäten besitzt der Stoff dann leider doch nicht. So hat man zwar Spaß beim Hören, aber wenn nächstes Jahr jemand nach dem Album fragt, kann es schon gut sein, dass man nicht einen Song mehr im Kopf hat und das ist schade. Ein wahrer Augenschmaus ist allerdings das Cover, welches wirklich mehr als gelungen ist und auf einer Ölzeichnung aus dem Jahre 1981 beruht. Anspieltipps: 'Kujon', 'Our Hounds, Our Legion' Album-VÖ: 31.01.2014 (Photo courtesy of Indie Recordings)