(Relapse Records) 26 Jahre sind kein Pappenstiel. Erst recht nicht für eine Band aus dem "extremen" Spektrum. Die CRIPPLE BASTARDS haben sich 1988 in Asti in Italien gegründet, zu einer Zeit, als Grindcore noch so unvorstellbar hart und extrem war, wie Musik nur sein kann. Nach unzähligen Alben und Singles, die DIY oder über diverse Label herausgebracht wurden, landete die Band 2010 bei Relapse und legt mit "Nero In Metastasi" die erste Langrille auf dem großen "R" vor. Wer nun glauben mag, die italienischen Herren fortgeschrittenen Alters würden es ein wenig ruhiger angehen lassen, wird schnell eines Besseren belehrt. Hier wird brutal nach vorne losgebrettert, gemosht, geblastet. Atemberaubende Hochgeschwindigkeit, zermalmendes Midtempo und harter Mosh – mitreissend kombiniert. Grind befindet sich ja häufig auf dem schmalen Grat zwischen Musik und Geräusch. Aber den CRIPPLE BASTARDS gelingt, wie z.B. auch Misery Index, das Kunststück, trotz all der Raserei wirklich gute Songs zu schreiben. Es mag auf den ersten Blick (mit dem Ohr) nach ungestümen Lärm klingen, aber bereits nach wenigen Durchläufen treten Songstrukturen, Riffs und Melodien hervor, die schon fast catchy sind… also im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Härtetechnisch sind wir hier schon ganz weit oben, aber im Vergleich zu manch anderem Prügel-Kommando dreht sich hier eben doch alles um "den Song". Damit man das auch wirklich mitbekommt, hat die Band "Nero In Metastasi" eine Top-Produktion spendiert. Richtig dickes Bassfundament, mit ordentlich Druck, die Gitarren haben hoffentlich ausgeflaggt wegen Überbreite. Das ballert alles sehr schön nach vorne und klingt trotzdem noch offen, unkomprimiert und recht organisch. "Nero In Metastasi" ist ein gefundenes Fressen für alle Oldschool-Death-Fans und Grindköppe. Album-VÖ: 14.02.2014