(Epitaph Records)
Da ihr ja im unteren Bereich meines Artikels bestimmt schon die sechs strahlend roten Blitze wahrgenommen habt, können wir der neuen Scheibe der
ARCHITECTS "Lost Forever // Lost Together" auch gleich noch das Prädikat „Scheibe der Stunde“ (mit der Abkürzung AdS und nicht ADHS, Herr
Zastrau) anhängen. Nach Rückkehr zur alten Härte auf dem Vorgänger
"Daybreaker" im Jahre 2012, bringen die Briten unter neuer Labelflagge ein weiteres, heiss ersehntes Monster auf den Markt.
Epitaph heisst nun das neue Zuhause der Jungs um Sänger
Sam Carter, die damit die Nachfolge samt Vermarktung von
Century Media angetreten ist. Aber da ein neues Label allein kein Garant dafür sein muss, ein großartiges Werk abzuliefern, müssen es sich die
ARCHITECTS nun selbst und ihren Fans beweisen.
Bereits vorab wurden wieder einige Appetizer gestreut und besonders das aktuelle Video samt Song zu
'Broken Cross' hat es mir dabei besonders angetan. Aber nun der Reihe nach. Mit
'Gravedigger' starten wir die 43-minütige Schlacht von
"Lost Forever // Lost Together". Zarte, introartig wirkende Gitarren zum Start und der Orkan kann nach 15 Sekunden beginnen. Mit voller Härte schließen
ARCHITECTS gleich die Lücke zum Vorgänger. Erfreulich, dass sich zum typischen Hassrotz gleich ein paar cleane Vocals gesellen.
'Naysayer' darf gleich weiter auf die Tube drücken und dazu noch eine ganze Spur schneller, aber hier sind Harmonien in Form eingestreuter Samples ebenfalls erlaubt. Die Tranzparenz in den Shouts lässt außerdem ein gutes Verständnis der Lyrics zu. Das bereits erwähnte Meisterwerk
'Broken Cross' im Anschluss findet mit seinem Synthie-Intro und darauf folgenden Wutschrei von
Sam Carter den richtigen Abgeh-Faktor, um kurz nach der brachialen Gitarrensalve wieder in den ruhigeren Modus zurück zu kehren. Diese Ups and Downs machen das Stück zum echten Highlight aus
"Lost Forever // Lost Together".
'The Devil Is Near' ist ebenfalls sehr eingängig, bringt aber einige interessante Gitarrenparts zum Vorschein, die besonders an vergangene, vertracktere Tage erinnern.

Einen weiteren, sehr eingängigen Moment beschert uns
'Dead Man Talking'. Diese Nummer ist durch seine schöne Chorus-Führung mit einem hohen Wiedererkennungswert behaftet. Ein wenig erinnernd an
'Devil’s Island' vom Vorgänger
"Daybreaker".
'Red Hypergiant' ist eine Art Zwischengeplänkel mit typischer "Seid alle lieb zueinander"- Message "We are one planet" (O-Ton). Aber wir wollen danach gerne wieder richtig drauf hauen und das dürfen wir bei
'C.A.N.C.E.R' mit einem weiteren Song, der ebenfalls für die Skip Back-Taste geeignet ist, denn hier wird ebenfalls melodiös und eingängig gestreut.
'Colony Collapse' ist bis dato in Sachen Gesang die cleanste Nummer, auch wenn natürlich auch hier mehr geschimpft als geseuselt wird. Süßholz wird woanders vom Baum gekloppt. Luftschlösser bauen wir bei
'Castles In The Air' auf die grobe Art. Auch hier gibt es keinen zarten Wohlfühlfaktor mit Augen zu und Träumerei, sondern harte Arbeit an Geschwindigkeit und Laustärke. Die Gitarrenarbeit mutet ein wenig
Killswitch Engage-artig an, was natürlich niemals störend ist.
'Youth Is Wasted On The Young' klingt ebenfalls typisch
ARCHITECTS. Vom Intro bis zum Ausbruch eine Freude nach der anderen. Wenn man dann mit
'The Distant Blue' kurz vor dem Ende der Reise steht, fragt man sich, wo die Zeit mit den ersten/letzten zehn Songs hin ist. Aber der Abschluss von
"Lost Forever // Lost Together" sollte selbst verständlich noch mal ein gewaltiger werden und so paaren wir Atmosphäre mit der nötigen Härte, ohne allerdings ganz die oberen Regionen der Referenzsongs zu erreichen. Aber da selbst das ausreicht die Konkurrenz alt aussehen zu lassen, sind wir rundum glücklich und inspiriert.
ARCHITECTS 2014 sind weiterhin eine Macht und sie werden mit ihrer neuen Scheibe und unbestrittenen Livequalitäten auch in dieser Dekade glänzen. Ihre Fans dürfen sich auf neues und großartiges Futter für die Bühnenbretter freuen. Full House.
Album-VÖ: 07.03.2014
(Photo by Jon Weiner)
März 9, 2014
Tolle Platte – ohne Frage! für mich besser als die letzte (die ich gut fand!) aber nicht so gut wie THE HERE AND NOW – die war&ist ihrer Zeit einfach voraus! – trotzdem zum Niederknien, wenn auch der Gesang auf T.H.A.N. ausgereifter war , sowohl in den abwechslungsreicheren Screams als auch im harmonischeren Cleangesang! – komisch!