(Razor & Tie)
Die südkalifornischen Rocker
KYNG haben sich für ihr zweites Album viel Zeit gelassen. Massig Auftritte vor Bands wie
In This Moment, In Flames, Black Stone Cherry, Trivium, Megadeth, Metallica usw. und das konsequente Arbeiten an immer neuen Demos führte zu einer hörbaren Weiterentwicklung zum bereits furiosen Debüt
"Trampled Sun". Das 2008 in
Los Angeles gegründete Trio besteht aus
Eddie Veliz an Gesang & Gitarre,
Tony Castaneda am Bass und
Pepe Clarke hinter den Kesseln. Die Musik klingt auf dem Nachfolger noch ausgereifter und eigenständiger, ist grob dem Hardrock mit
Deep Purple-Schlagseite zuzuordnen, hat aber immer wieder feine Metal Spitzen sowie derbe Rockausbrüche Marke
Clutch.
Die Songs muten hier und da etwas nostalgisch an, erinnern sowohl an klassischen Heavy Metal und lassen ebenfalls den Spirit des Hardrock der 70er Jahre aufkommen. Wenn es gesanglich zweistimmig wird, blitzen immer wieder
Alice In Chains-Anleihen durch, doch wo jene tottraurig und langsam agieren, da platzt es aus
KYNG nur so heraus! Eine gewisse Nähe zu frühen
Soundgarden (
"Rusty Cage") ist ebenso auszumachen, wie der Rocker
'Electric Halo' deutlich macht. In manchen psychedelischen Momenten tauchen manchmal auch Reminiszenzen an die guten
Smashing Pumpkins auf. Das Riffing wiederum ist oft an
Black Sabbath angelehnt. All diese Verweise zeigen, dass
KYNG gar nicht so leicht festzulegen sind und diese Offenheit ist gut, schafft trotz diverser Anklänge bei bekannten Acts Abwechslungsreichtum und in der Summe Originalität. Mal nähern sich die drei dem Stoner Rock an wie etwa im Titelstück oder bei
'Sunday Smile', mal geht es progressiv zur Sache (
'Sewn Shut'). Es wird gerockt (
'Lost One') und hin und wieder Dampf zurückgenommen (
'Paper Heart Rose'). Dann wieder fährt man ein Metalbrett auf, wie etwa in
'The Ode',
'In The Land Of Pigs' oder
'Big Ugly Me'. Die Übergänge der Genres sind dabei fließend und die Stücke homogen auf der gesamten Albumlänge.

Produziert wurde
"Burn The Serum" von
Andrew Alekel (
Foo Fighters, No Doubt, Queens of the Stone Age, Clutch) und
James A. Rota (
Sound City). Die beiden haben eine wunderbar transparente Soundwand geschaffen, die den mächtig fräsenden Gitarrenriffs viel Platz bietet, trotzdem Raum für Bass und Schlagzeug lässt, in die sich die eingängigen Gesangsmelodien wunderbar fallen lassen können. Einzig allein der hohe Gesang von
Eddie Veliz dürfte nicht jedermanns Sache sein. Stimmlich
Chris Cornell nicht unähnlich, wird er die Hörerschaft spalten. Dass er auch tiefer kann, beweist er in dem Hit
'Electric Halo'. Vielleicht sollte man beim nächsten Mal mehr Stücke in dieser Tonart für eine angenehmere Melodieführung komponieren. Doch auch so ist
"Burn The Serum" ein empfehlenswertes Metal/Rock Album, dass viel Spaß macht und instrumental keine Wünsche offen läßt!
Album-VÖ: 18. April 2014
(Photo by Torry Pendergrass)