(Lifeforce Records) "…the band brings together abrasive hardcore, punky crustcore, violent deathrock and massive metal." Da lacht das Herz des Rezensenten. Wenn dann auch noch Disfear, Napalm Death, Entombed und EyeHateGod als Koordinaten zur Verortung auf der musikalischen Landkarte genannt werden, kann ja nix mehr schiefgehen. Die Portugiesen von WE ARE THE DAMNED sind mit ihrem dritten Album "Doomvirate" bei Lifeforce gelandet, die offensichtlich ziemlich begeistert sind vom musikalischen Wirken der Band. Siehe auch den Auszug aus dem Infosheet oben. Meine dadurch hervorgerufene Vorfreude (der Sound klingt in der Theorie ja hammergut) war allerdings trügerisch. "Halbgares Metalgebrate in steriler Allerweltsproduktion" – so meine Schilderung der Lage. Hier EyeHateGod-Einflüsse zu attestieren, kann eigentlich nur funktionieren, wenn man die Band gar nicht kennt. Deathrock? Ernsthaft? Und nur weil auch ein HM-2 im Einsatz ist, ist man noch lange nicht Entombed. wearethedamned-promo-140527Der Gesang wechselt zwischen Gekeife und Geshoute und ist extrem vorhersehbar und eintönig arrangiert. Zahllose Metalcore-Bands haben das bereits vorgemacht. Die Gitarren riffen einigermaßen annehmbar durch die Gegend. Schlagzeug und Bass sind wieder komplett Stangenware. Das Tempo schwankt zwischen Uptempo und (leider viel zu wenigen) Grind-Grooves, wie z.B. in 'Rain Of Spikes' und 'Imposter', den beiden besten Songs auf dem Album. Nach mehreren Durchläufen habe ich immer mehr den Eindruck, hier eine halbgare (und schlechte) Kopie des aktuellen Aborted-Sounds vor mir zu haben. Grindwurzeln sind nur minimal erkennbar, alles ist viel zu seicht und vorhersehbar arrangiert. Selbst die stumpfesten Grindbands versprühen ja u.U. noch Charme. Hier ist alles viel zu kalkuliert und auf Nummer sicher getrimmt. Keine Seele, kein Herz. Ich frage mich, wer solche Platten kauft. Album-VÖ: 23.05.2014 (Photo courtesy of Lifeforce Records)