(T-Boy Records/Universal) Kennt noch jemand POWERMAN 5000? Die damals auf einigen Konsolenspielen beim Soundtrack vertreten waren. Mit dem Billy Idol-Lookalike am Mikro? Genau... Spider One, der Halbbruder von Rob Zombie. Jau, die gibt's scheinbar wieder! Oder immer noch? Die letzten CD's in meinem Regal sind die "Transform" von 2003 und die "Tonight The Stars Revolt" von 1999. Digital kann ich auch nicht mehr vorweisen, kurze Recherche bei Wikipedia ergibt: die Band hat nicht pausiert, sondern fleißig weiter Alben rausgehauen. Vorliegendes ist ihr zehntes, 2011 erschien das letzte Werk, den größten Erfolg (Platin) feierte man mit dem bereits erwähnten 1999er Output. Wahrscheinlich änderte sich damals einfach mein Geschmack ein wenig, wer weiß. Stilistisch frönt man immer noch dem nach vorne gehenden Groove-betonten Industrial-Rock/Metal, da ich gerade wieder ziemlich steil auf Rob Zombie gehe (was vermutlich auch mit an der aktuellen BD/DVD liegt), stößt das "Builders Of The Future"-Material bei mir auf offene Ohren. Die aber leider nur für 35 Minuten unterhalten werden. Aber sehr kurzweilige Minuten! Die 10 Songs nehmen den Hörer sofort mit, der schillernde SciFi-Rock prescht mit 'Invade, Destroy, Repeat' sofort ordentlich und für POWERMAN 5000-Verhältnisse recht hart los. Ab da: Fenster runter, Arm raus, aufdrehen. Am Gas und an der Lautstärke. Klar, die Songstrukturen sind nicht die kompliziertesten, aber darum geht es hier auch nicht, der Fan weiß, was er von PM5K (wie sie auch genannt werden) zu erwarten hat Und genau das bekommt er auch. Nicht mehr und nicht weniger. Eingängige Refrains, bratende Gitarren, pluckernde Synthies, stampfende Rhythmen. Und einen Gesang, der ohne Gebrüll auskommt und zu dem optischen Cyber-Punk passt. Powerman 5000 Press Image 1 - Credit Bruno O 'HaraDas Songmaterial ist stilistisch aus einer Schmiede, 'I Want To Kill You' fällt dabei mit seinem langsamen und bedrohlichen Balladen-Stil aber noch am ehesten aus dem Rahmen, 'I Can't Fucking Hear You' könnte auch aus Korn's Feder stammen ("Follow The Leader"-Phase), auch gesanglich sind starke Ähnlichkeiten zu vernehmen. Aber durch Vokal-Verfremdungen bis hin zu "Growls" und die elektronischen Einsprengsel hat man doch ein Alleinstellungsmerkmal auf der Uhr. Mit 'How To Be A Human' hat man einen veritablen Hit am Start, den man sofort mitsingen kann und der Titelsong geht elektronisch am meisten nach vorne und verzichtet auf Gitarren. Und dabei gehen die Powermänner auch bestimmt live am meisten zu ab. A propos live: POWERMAN 5000 sind überraschenderweise auf dem Bill des diesjährigen Rock Am Ring gelandet, wahrscheinlich wollen es die Jungs noch mal wissen. Und wenn man live auch neben der Optik auf den Pressefotos noch eine Science Fiction/Horror/Comic/B-Movie-Show (ähnlich der des großen Bruders) auf die Bretter bekommt, wird man bestimmt gut unterhalten. Eine willkommene und durch seine Einfachheit auch erfrischende Abwechslung zu dem ganzen Metalcore-Zirkus. Album-VÖ: 23.05.2014 (Photo by Bruno O 'Hara)