(Self Released)
Die bereits 2003 gegründete
südkalifornische Formation
CHRYSALIS hat schon einiges hinter sich gebracht, viel Positives wie Gigs auf der
Vans Warped Tour oder im Vorprogramm von
A Day To Remember aber auch Negatives wie den Tod eines nahe stehenden, jungen Freundes namens
Jeff Davies, ehemalig Sänger bei
Lindbergh Skies (unbedingt anchecken!).
"Focus On The Center" ist der erste Release seit sieben (!) Jahren, der nicht nur hinsichtlich des Artworks dem verstorbenen Freund gedenkt. Sänger
Yessi Burton hat viel von seinem Kollegen gelernt und einige gemeinsam erarbeitete Gesanglinien finden sich auf
"Focus On The Center" wieder. Die Musik der Mitt- und Endzwanziger besteht aus einer großen Reihe spannender Zutaten, angefangen beim Post Hardcore, über Metal bis hin zu Alternative, Rock und vielen elektronischen Spielereien. Das Ergebnis ist ein Stilmix, der originell klingt und jeden Song zu einem Unikat macht. Manchmal erinnern die Jungs an eine aggressivere Ausgabe früherer
Incubus oder eine brachiale Variante von
Coheed And Cambria, wobei bei
CHRYSALIS auch viel Brüllgesang zum Einsatz kommt. Es tut gut, das man die Band so schlecht verorten kann. Und es spricht für das Songwriting, wenn man wie bei einer Ausnahmeband wie
Faith No More eine so große Bandbreite an unterschiedlich arrangierten Songs präsentiert bekommt. Obwohl viele Stücke bereits in jungen Jahren der Band entstanden, klingt das Ergebnis sehr ausgereift und die Spielfreude springt den Hörer förmlich an. Einzig allein, will nicht jedes Stück sofort bzw. voll und ganz zünden. Aber die Frische des Materials macht dies wieder wett.
"Focus On The Center" wurde von
John Miller produziert und aufgemommen, für den Mix zeichnet
Danny Concho verantwortlich und zusätzliche Aufnahmen usw. entstanden unter der Führung
Kris Comeaux (
Red Jumpsuit Apparatus /
Lorene Drive). Das Ergebnis kann somit auch klanglich voll und ganz überzeugen! Sieben Songs befinden sich auf dem Longplayer. Der Opener
'Sounds Of the Playground' ist schön treibend und hört sich voll und ganz wie eine Symbiose aus frühen
Incubus und
Coheed And Cambria an.
'Thought Behind' beginnt progressiv und wandelt sich ab der Hälfte zum bösen Hardcore-Brett. Dann fällt alles wieder in sich zusammen und Ruhe und Melodie regieren, bis der fiese Wechsel wieder Einzug hält.

Die dritte Nummer
'Instant Silence' erinnert etwas an
Alien Ant Farm (wer außer
Zosse und mir kennt die überhaupt noch?!) und ist durchgängig melodisch.
'Ms. Me' startet wütend, wird immer wieder ruhiger und treibt dann erneut ungestüm nach vorn. Dieses spannende Wechselspiel macht nahezu alle Songs aus. Auf das langweilige Instrumental
'Tumbula' hätte man aber gut und gern verzichten können. Den verlorene Boden macht
'Saturn Waits' wieder wett, das schön proggig daherkommt und im Gegensatz zu der kurzen Interlude interessante Instrumentalpassagen enthält! Das abschließende
'My Forsaken' wildert im Metal und Post Core! Hier steht der Brüllgesang im Vordergrund.
"Focus On The Center" ist eine unterhaltsame Platte und man darf sehr gespannt sein, was da noch kommt! - Aber bitte nicht wieder sieben Jahre Zeit lassen 😉
Album-VÖ: 12.05.2014
(Photo courtesy of CHRYSALIS)