(Roadrunner Records)
Das Warten hat ein Ende: nach zwei Jahren sind die
Australier zurück mit neuem Album:
"Let The Ocean Take Me" enthält zehn Songs, die fast nahtlos an
"Chasing Ghosts" anknüpfen; dass die Jungs aus
Brisbane ihr Handwerk verstehen, wird spätestens jetzt klar.
Hört man sich diese Songs ganz genau an, merkt man, dass jeder einzelne ein Kunstwerk für sich ist.
'Pittsburgh' eröffnet die Platte mit eindrucksvollem Intro und Lyrics, die sofort ins Ohr gehen, gefolgt von
'The Weigh Down', das mit gediegenem Intro beginnt, aber recht schnell gewohnt laute Klänge aufgreift.
Wer sich einen von Anfang bis Ende etwas ruhigeren Song wünscht, bekommt diesen mit
'Give It All' - dazu gibt's sogar einen Kinderchor (interessante Kombination, die in diesem Zusammenhang recht gut funktioniert).
'Never Alone' hat mich am meisten überzeugt, weil die beiden Sänger einen Gegensatz bilden, der über ihre Stimmen hinaus geht: Während die Clean Vocals auf der einen Seite eine positive Einstellung darstellen (
“Never alone, never alone, we found each other in the dark. Shed our tears and fight our fears, we are one, the lonely hearts“), stehen die Screaming Vocals für das genaue Gegenteil (
“We struggle to our feet, we all yearn to be free, we fight and we're weak, we all come out and grieve“). Zur Mitte hin fällt dann allerdings auf, dass die anfangs negative Seite sich zum Positiven wendet und gerade wenn man denkt, dass alles gut ist, springt am Ende die Voice Mail an und macht die so hoffnungsvolle Botschaft zunichte. Zugegeben, gerade die Nachricht beschäftigt mich jedes Mal aufs Neue und macht
'Never Alone' zu etwas ganz Besonderem.

Viel Zeit zum Nachdenken bleibt allerdings nicht, denn
'Death's Head' lenkt mit viel Screaming und viel Energie von seinem Vorgänger ab, und wird auch sofort im gleichen Stil von
'FML' abgelöst. Das Ende des Albums besteht größtenteils wie gewohnt aus vielen Riffs, der perfekten Portion Wut und
'Give It All', das dem Ganzen einen runden und eher unerwartet ruhigen Abschluss verleiht, dem Kinderchor sei Dank.
Mit
"Let The Ocean Take Me" zeigen
THE AMITY AFFLICTION mehr als deutlich, dass sie genau wissen, wie's geht.
Album-VÖ: 06.06.2014
(Photo courtesy of Roadrunner Records)