(Napalm Records) Die Promo-CD kam doch erst so spät. Ja, ich weiß, klingt wie ne blöde Ausrede. Ist aber wirklich so. "Under Satan’s Sun", das mittlerweile dritte Werk der Gruselrocker BLOODY HAMMERS steht also schon ein paar Tage in den Läden. Wer sich noch unschlüssig ist ob "Hey oder ney", dem kann mit unserem Review geholfen werden. Los geht es, nach kurzem Grusel-Intro, mit 'The Town That Dreaded Sundown'. Und hier macht die Band um Sänger Anders Mangas gleich alles richtig. Schweres Riffing, geiles Southern Rock-Piano, zum Ende nochmal leicht auf’s Gas. Das folgende 'Spearfinger' ist ebenfalls sauheavy und hat eine richtig gute Hookline im Chorus. Doch dann kommt leider die erste Enttäuschung: 'Death Does Us Part'. Was soll das? Billig-Goth Sounds wie HIM. Schlimm. Dieser Gesang. Ganz schlimm. 'The Moon-Eyed People' ist wieder deutlich schwerer, aber irgendwie auch ein wenig 0815-Doom. Klingt wie ein Song, den Iron Man aussortiert hätten, mit einem schwachen Dio-Imitator am Mikro. Schade. Was so gut anfing, entwickelt sich dann leider zu einer arg mittelmäßigen Angelegenheit. Die Songs sind nicht richtig schlecht, aber der zwischen Goth und eher leichterem Doom schwankende Sound will nicht wirklich kicken. Es fehlen die Ohrwürmer, die Nackenbrecher- und Dampfwalzen-Riffs. Alles klingt ein wenig zu sehr auf "Nummer Sicher" getrimmt. Oder vielleicht auch mit (zu) heisser Nadel gestrickt. Zwischendurch kommt zwar noch mal ein Highlight wie der Titeltrack zum Vorschein, aber der Gesamteindruck ist durch die zahlreichen Filler doch arg getrübt. Bloody Hammers-courtesy of Napalm RecordsDie Produktion ist recht gelungen, zerrt den Karren aber auch nicht mehr aus dem Dreck. Die Gitarren sind herrlich knarzig und fuzzig, die Drums haben ordentlich Punch und der Bass pumpt sehr untenrum. Der Gesang ist allerdings zu weit vorn und für diese exponierte Position etwas zu dünn. Statt einem vollen Album hätten sich BLOODY HAMMERS mit einer EP, die die 4-5 stärksten Songs (z.B. das abschließende und wirklich starke 'The Necromancer') von "Under Satan’s Sun" beinhaltet, in meinen Augen einen größeren Gefallen getan. So bleibt leider nur ein mittelmäßiges Album, das dem Hörer entweder ein größeres Maß an Geduld oder gehäuftes Drücken der Skip-Taste abverlangt. Album-VÖ: 30.05.2014 (Photo courtesy of Napalm Records)