(Relapse Records) Existenz, Tod und das große Unbekannte danach, das sind die inhaltlichen Eckpunkte von "Savage Gold", dem dritten Album vom TOMBS. Eines der vermutlich am sehnlichsten erwarteten Alben des Jahres. Die mittlerweile zum Quartett angewachsene Band aus Brooklyn ist zwar noch nicht allzulange unterwegs, hat sich durch ihren komplexen Sound aber bereits einen ausgezeichneten Namen erspielt. Verwurzelt im Black Metal ergänzen TOMBS ihre Musik durch Einflüsse von Bands wie den Swans, Joy Division oder auch Neurosis. Also sauhart, dabei verzweifelt und trostlos, mit dem nötigen Quentchen Atmosphäre. Besonders deutlich wird die Vielseitigkeit der Einflüsse zum Beispiel bei Tracks wie dem fast 8-minütigen 'Echoes', bei dem die Band alle ihre Facetten zeigt, oder dem musikalisch fast schon poppigem 'Deathtripper', dessen Text dafür um so trostloser ist (Ian Curtis lässt grüßen). 'Ashes' klingt bei ersten Eindruck nach rasendem Black Metal, entblößt nach mehrmaligem Hören aber eine gewisse Indiekante. 'Severed Lives' zelebriert die Dunkelheit, lässt aber trotz aller Verzweifelung einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont erscheinen. Für die Produktion zeichnet Erik Rutan (Hate Eternal, Morbid Angel, Ripping Corpse) veranwortlich, in dessen Mana Studios auch aufgenommen wurde. Herausgekommen ist ein sehr trockener und sehr präziser Sound, der mir manchmal fast schon ein wenig zu definiert daherkommt. Ein wenig Mulm und Muff hätten ruhig sein dürfen. So kann man dafür das wirklich extrem geile Drumming von Andrew Hernandez in allen seinen glorreichen Details genießen. Der Mann verdrischt Felle und Becken mit einer Präzision und Komplexität, dass einem Angst und Bange wird. 140609-tombs"Savage Gold" ist insgesamt kein Album, dass mich sofort beim ersten Hördurchgang voll und ganz überzeugen konnte. Die 10 Songs forden den Hörer auf, sich über längere Zeit mit ihnen auseinanderzusetzen. Dafür strahlen sie dann auch um so heller. Wenn man sich auf den komplexen Sound von TOMBS einlassen mag. Anspieltipp ist neben den oben schon genannten Songs der hammermäßige Opener 'Thanatos'. Album-VÖ: 10.06.2014 (Photo by Jason Hellman)