Am vergangenen Mittwoch war es soweit: die Metalcore-Durchstarter von
CROSSFAITH gaben zum ersten Mal in ihrer Karriere ein Headlinerkonzert in
Deutschland. Mit im Gepäck hatten sie die Landeskollegen von
COLDRAIN und das Ganze sollte im
Bastard Club in Osnabrück stattfinden.
Die wartende Menge vor dem Club war etwas gemischt, hauptsächlich Metalcore-Fans, aber auch eine Hand voll Visual-Kei Mädchen und spontane Besucher, welche die Bands erst kurz davor bei
Rock am Ring für sich entdeckt hatten. Der Einlass ging ab 19 Uhr gut von statten und in dem relativ kleinen Club standen schon etliche Leute. Lange Gesichter gab es aber bei den Personen, welche sich als erstes mit Merchandise eindecken wollten.
CROSSFAITH hatten noch genau ein T-Shirt in Größe S zu bieten und ein paar Snap-Backs, sowie Gummiarmbänder. Sonst gab es nur noch das neuste Album und die letzte EP.
COLDRAIN hatten immerhin noch ein paar Hoodies in Männergrößen, also von L bis XXL und auch die erwähnten Armbänder. Mit Musik sah es allerdings ganz mau aus, hier wurde man nur auf das EU-Release des aktuellen Albums Ende dieses Monats (Kritik dazu folgt) vertröstet. Da es sich bei der Örtlichkeit wirklich nur um einen kleinen Keller handelt, stand die Luft schon nach wenigen Minuten und es war wirklich sehr warm und stickig. Auch die Sicht auf die Bühne war trotz mehreren Ebenen eher suboptimal, da die Decke halt sehr niedrig ist. Der Club war mit gut 200 Menschen so gut wie ausverkauft.

Um 20 Uhr ging es dann mit den Jungs von
COLDRAIN los. Der Sound war recht ordentlich abgemischt und man sah sofort das sie nicht als ungeliebte Vorband aufgenommen wurden, sondern man es an diesem Tag mit zwei Headlinern zu tun hatte. Relativ schnell bildete sich ein ordentlicher Moshpit und die Menge war am Feiern. Sänger
Masato merkt man es sofort an, dass er ein Halber US-Amerikaner ist. Der Gesang in englischer Sprache war nämlich absolut klar zu verstehen und ob nun Shouts oder Growls, nie brach seine Stimme zusammen. Die restlichen Mitglieder überzeugten an ihren Instrumenten und auch die Setlist konnte sich mehr als sehen lassen. Vor allem die Lieder
'No Escape' und
'The War Is On' begeisterten die Masse und nach 45 Minuten war dann auch schon wieder Schluss. Alles leerte sich schnell, da die meisten zum Abkühlen an die frische Luft flüchteten.
Noch bevor es um 21.15 Uhr weitergehen sollte, konnten sich alle schon von einem Drumsolo überzeugen. Denn
Tatsuya nutzte den letzten kleinen Soundcheck gleich um schon mal die Fans wieder auf Touren zu bringen. Als es dann soweit war und die komplette Band auf die Bühne kam, hatte
Kazuki gleich eine Flasche
Jägermeister dabei und genehmigte sich einen Schluck. Eine
CROSSFAITH-Show ohne dieses Getränk ist wohl undenkbar. Ab dem Beginn gab es wirklich kein Halten mehr und die Menge feierte noch mal eine Ecke ausgelassener als bei
COLDRAIN.
Ken trug da einiges zu bei, indem er die Menge ständig zu
Circlepits oder einer
Wall of Death anstachelte. Erstaunlich wie sowas sogar in solchen Örtlichkeiten relativ problemlos und ohne Verletzte durchgeführt werden konnte.
Terufumi, der ja als Programmer öfter mal etwas Zeit während der Show hat, nutze diese auch gleich und schmiss sich schon beim zweiten oder dritten Song in die Menge. Die Interaktion mit den Fans war wirklich vorbildlich und es wurde eigentlich jeder Song gespielt, den man von der Band erwarten würde.

Etwas überraschend beendeten auch
CROSSFAITH ihr Konzert schon nach gerade einmal 55 Minuten, aber nicht ohne vorher zu versprechen, schon dieses Jahr noch einmal für eine Tour durch
Deutschland zurückzukehren. Wobei wohl sowohl die Fans als auch die Band bei den Temperaturen nicht viel länger durchgehalten hätten. Diese sah man nämlich nach dem Konzert versammelt auf dem Parkplatz liegen und sie hatten kaum noch Kraft, um Autogramme für die Fans zu schreiben oder sich für ein paar Fotos wieder hinzustellen.
Dieses kleine, aber sehr intensive, Clubkonzert werden sowohl die Bands, als auch die Fans so schnell nicht vergessen. Und ich sehe da in Zukunft noch viele erstklassige Gigs auf uns zukommen.