Am Freitag den 06.06.2014 beehrten die japanischen Rocker von
GIRUGAMESH nach einer drei jährigen Abwesenheit wieder ihre deutschen Fans und zwar in der
Zeche Carl in Essen. Bereits Mittags gegen 13 Uhr belagerten schon ca. 100 Fans das Clubgelände in freudiger Erwartung auf das Konzert.

Eine Stunde vor dem Einlass standen dann bestimmt schon 500, hauptsächlich weibliche, Fans vor der Halle. Um 17.40 Uhr begann dann schon der Einlass für sogenannte VIP-Upgrade-Inhaber, diese waren in einem begrenzten Rahmen zu erstehen und boten neben früherem Einlass, um eine Chance auf einen Platz in der ersten Reihe zu haben, auch ein Fotoshooting mit der Band. Nach dem also die ersten ca. 50 Menschen drin waren, mussten die Restlichen noch bis 18.30 Uhr warten, wo der Einlass dann aber auch pünktlich begann und ohne Probleme und stets gesittet vonstatten ging. Innen drin war dann eine einzelne Verkäuferin am Merchandise-Stand ziemlich überfordert, als mindestens 100 kaufkräftige Menschen sich noch vor der Show mit Shirts, CDs, usw. eindecken wollten. Vor der Bühne sah man dann deutlich, dass der Club schon vor vielen Monaten ausverkauft war. Bis auf den letzten freien Meter tummelten sich die Leute da rum, zum Glück waren seitlich die Türen zum Garten offen, so das etwas Zirkulation entstand.
Pünktlich um 19.30 Uhr kam dann die Band unter frenetischem Beifall der Fans und zu den Klängen des aktuellen Intros auf die Bühne und legte mit
'Break Down' sofort einen energiegeladenen Start hin. Die Menge hatte sichtlich Spaß und die Stimmung reichte bis in die letzte Reihe und sogar bis auf die Empore. Eine
„Klassengesellschaft“ wie man sie oftmals sieht, bei der die ersten Reihen abfeiern und hinten kopfnickend zugeguckt wird, gab es hier nicht. Wer sich an ältere Deutschlandkonzerte der Band erinnert, weiß vielleicht, dass diese damals noch etwas schüchtern rüberkam. Auch davon war wirklich gar nichts mehr zu sehen, alle rannten wie wild über die Bühne und feuerten die Fans zum Party machen an. Vor allem
Satoshi forderte ständig wieder zum Springen auf, in dem er bei jedem zweiten Song „JUMP“ rief. Gegen Ende forderte er sogar einen Circlepit und der war bei der eher jüngeren und weiblichen Zielgruppe nun nicht unbedingt zu erwarten, aber es reichte tatsächlich für einen kleinen aber feinen ca. 20 Leute-Pit.
Auch handwerklich war es ein überzeugendes Konzert, die Shouts und Growls von
Satoshi hörten sich so gut an wie nie,
ShuU am Bass und
Nii an der Gitarre legten sauber fetzige Riffs hin und
Ryo an den Drums war eh wie ein kleiner Teufel wild am rumdreschen. Besonders gelungen war auch die Setlist, welche zur Hälfte aus dem aktuellen Album
"Monster" bestand und sonst aber auch ein gelungenes Best-Of der vorangegangen Alben bot. Um 20.40 Uhr verließ die Band dann die Bühne, um nach kurzer Pause für drei Lieder wiederzukommen. Den Abschluss bot natürlich
'Kowarete Iku Sekai', zwar etwas ungewöhnlich, ein Konzert mit einem so melancholischen und eher langsamen Song zu beenden aber es funktionierte tadellos. Um 21 Uhr, als die Band von der Bühne verschwunden war, sah man nur noch glückliche Gesichter und verschwitzte Körper.

Hier gibt es wirklich nix zu meckern, dass war ein ganz starkes Konzert und wahrscheinlich sogar mit eins der Besten, die sie in unseren Gefilden je gegeben haben. Vor allem im Vergleich zu den Konzerten im Jahr 2011 war
Satoshi stimmlich deutlich besser und auch die Stageperformance wusste mehr zu gefallen. Die Pause hat den Jungs also sichtlich gut getan und genau wie
Linkin Park gerade (welche ja ihr größtes Vorbild sind), besinnen sie sich wieder mehr auf ihre rockige Seite und das ist auch gut so. Der kommenden EP und der nächsten Europatour kann man schon jetzt freudig entgegenblicken.