(Superball Music/Inside Out) Die Sechs „Inselaffen“ der roten Flut machen schon seit sieben Jahren zusammen Musik. Im schottischen Airdrie haben sie sich gefunden und ihr Debütalbum "Leaving Everything Behind" 2009 veröffentlicht, dass schon eine sehr wohlriechende Duftmarke setzte. Mit ihrem Major Label-Debüt sollte dem Sextett jetzt ein noch größerer Wurf gelingen, denn "Throw" ist irgendwie anders und besonders. Hier treffen viele Gegensätze aufeinander und in der Summe entstehen lohnende, atmosphärische progressive und gleichzeitig melodiöse Rocksongs. Die sechs Individualisten haben stets lange an den Arrangements ihrer Ideen gearbeitet und sind nie Kompromisse bei der Umsetzung eingegangen, daher klingt die Band auch stets so differenziert. Bislang machen sie noch alles selbst vom Komponieren über das Artwork, Booking, bis hin zum Dreh ihrer Videos. Alles in der Hand zu haben, ist dem Sextett überaus wichtig. FLOOD OF RED lassen sich deshalb so schwer kategorisieren, weil jedes Lied der Band seine eigene Identität besitzt. Sie komponieren Songs mit vielen Dynamikwechseln und wunderschönen Melodien, die immer wieder mit harten und kraftvollen Riffs „disharmonisiert“ werden. So endet das erste Stück und zugleich Titeltrack in einem Metal-Inferno, das nachfolgende Lied 'Part Truth / Part Fiction' besitzt dagegen Alice In Chains-artige Melodien, Song Nummer drei 'Hiding Out' könnte dagegen glatt von Pink Floyd stammen und so geht es munter weiter. 'Whispers And Choirs' hat wieder eine derbe Metalkante, wohingegen 'Ye Die, Ye Die' fast schon folkig daher kommt. Die Band meint zu ihrem kruden Stilmix einfach: „Wir wissen nicht, wie wir unsere Musik klassifizieren sollen, da wir einfach nur das schreiben, was wir gerne spielen!... Es gibt sechs Mitglieder bei FLOOD OF RED, die alle unterschiedliche musikalische Geschmäcker haben und alle in den Schreibprozess involviert sind.“ flood of red promosSo einigte man sich intern irgendwann auf den Begriff atmosphärischer Rock, der recht gut passt. Die Einflüsse der Band reichen dabei von den oben zitierten Bands über Black Sabbath-mäßige Doom Riffs bis hin zu zartem Pop Marke Fleetwood Mac. Die über allem thronende und doch zerbrechlich wirkende Stimme von Sänger Jordan Spiers hat ihren ganz speziellen Reiz, wird aber sicherlich auch polarisieren. Diese Band zu erleben ist wie ein Trip. Schön, dass nach dem Genuss kein Kater oder Schlimmeres folgt. Musikalische Farben sieht man allerdings noch für Tage... Na, wenn das mal keine „netten“ Nebenwirkungen sind...! Album-VÖ: 27.06.2014 (Photo by Stewart Main)