(Nuclear Blast) Ich kann mich noch daran erinnern, wie als 14 oder 15-Jähriger "Burn My Eyes" in meinen CD-Player gelegt habe und total geplättet war. MACHINE HEAD waren neu, sie waren anders und sie haben verdammt gerockt. Die Euphorie ging sogar soweit, dass ich mir damals ein 150cm x 150cm großes MACHINE HEAD-Logo an die Wand meines Zimmers gemalt habe, wovon meine Eltern gar nicht so begeistert waren. Auch "The More Things Change..." und "The Burning Red" wanderten in den weiteren Jahren in mein CD-Regal. Doch danach habe ich, was MACHINE HEAD angeht, etwas den Anschluß verloren. Das wollte ich eigentlich mit dem Kauf von "Unto The Locust" ändern. Doch das Album konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Vielleicht ist ja mit "Bloodstone & Diamonds" jetzt wieder eine MACHINE HEAD-Platte erschienen, die meine Euphorie aus vergangenen Tagen wieder entfachen kann? Sanfte Streichinstrumente leiten den Kracher 'Now We Die' ein. Wirklich ein sehr gelungener Song, der klar macht, dass hier MACHINE HEAD am Werk sind. Die Streichinstrumente aus dem Intro finden sich auch im Chorus des Songs wieder und sind für mich an dieser Stelle zu dominant. 'Killers & Kings' startet mit satten Blast Beats, die Lust auf mehr machen. Neben diesen beinhaltet der Song auch noch einige Mosh-Parts, die nicht von schlechten Eltern sind. 'Ghosts Will Haunt My Bones' lässt durchaus Vergleiche zu einigen Songs aus "Burn My Eyes" zu. Gleich zu Beginn sind Pinch-Harmonics der Leadgitarre zu hören, die für mich einfach ganz typisch für MACHINE HEAD sind. Cool. 'Knight Of Long Knives' ist ordentliches Trash-Brett und für mich einer der besten Songs des Albums. 'Sail Into The Black' beginnt mit tiefem Männergesang, der an das monotone Brummen von tibetischen Mönchen erinnert. Anschließend dümpelt der Song so dahin. Erst nach 4:11 Minuten kündigt das kräftiges Brummen des  Basses an, dass es Zeit zum Aufwachen ist. Dann geht es mit fetten Gitarrenriffs und Doublebass-Einlagen weiter. Flynns Gesang wird zu einem wütenden Shouting. Warum nicht gleich so? Nach knapp 8:30 Minuten findet 'Sail It Into Black' dann endlich sein Ende. Mit 'Eyes Of The Dead' hauen MACHINE HEAD noch einmal einen schnelleren Trasher raus. Doch dann geht den Mannen um Robb Flynn die Luft aus. Eine Ausnahme und kleinen Lichtblick am Horizont bildet da nur noch 'In Comes The Flood'. Mein Fazit: Machine Head 2014 by Travis Shinn"Bloodstone & Diamonds" ist ein solides MACHINE HEAD-Album geworden, mehr aber auch nicht. Im Vergleich zu "Unto The Locust" ist man wieder einen Schritt zurück in Richtung "Burn My Eyes"/"The More Things Change..." und "The Burning Red" gegangen. Jedoch kommt "Bloodstone & Diamonds" nicht an die Intensität von "Burn My Eyes" heran. Außerdem ist mir während des Hörens von "Bloodstone & Diamonds" noch etwas aufgefallen, dass ich hier unbedingt noch loswerden möchte. Warum müssen MACHINE HEAD fast jeden Song des Albums zwanghaft auf über sechs Minuten Spiellänge ausdehnen? Dadurch wirken viele Lieder einfach überfrachtet und kommen durch ein überlanges Intro, Zwischengeplänkel bzw. Outro gar nicht richtig zur Geltung. Bestes Beispiel dafür ist 'Sail Into The Black'. Hier wird meine Aufnahmefähigkeit doch deutlich überschritten. Album-VÖ: 07.11.2014 (Photo by Travis Shinn)